Platzt bald die Immobilienblase?

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Immobilienkrisen können eine schwere Finanzkrise auslösen. Daran zweifelt seit 2008 niemand mehr. Der weltweiten Finanzkrise war eine Immobilienkrise in den USA vorangegangen.

Banken hatten während einer Niedrigzinsphase Kredite an Immobilienkäufer mit geringer Bonität vergeben. Als dann die Zinsen wieder stiegen, konnten viele Eigentümer ihre Kredite nicht mehr bedienen und mussten deshalb verkaufen.

Durch die Verkaufswelle rutschten die Preise in den Keller. Panikverkäufe befeuerten die Abwärtsspirale zusätzlich. Banken rund um den Globus hatten sich mit amerikanischen Hypothekenkrediten verspekuliert und benötigten staatliche Unterstützung.

Nur ein Jahrzehnt später erreichten die Zinsen erneut ein Rekordtief, rutschen zeitweise sogar in den negativen Bereich ab – und das für eine lange Zeit. Mehr als 14 Jahre lag der Leitzins in Europa bei null Prozent.

Sparerinnen und Sparer waren gezwungen, nach Alternativen zum Sparbuch zu suchen und landeten häufig beim „Betongold“. 

In eine Immobilie zu investieren, war ohne Frage besser, als das Geld ohne Gewinn aufs Sparbuch oder Festgeldkonto zu legen. Die hohe Nachfrage ließ die Immobilienpreise steigen und eine gefährliche Blase entstehen.

Jetzt hat die Angst den Immobilienmarkt im Griff

Der Immobilienmarkt wurde jahrelang von den niedrigen oder sogar negativen Zinsen aufgeheizt. Jetzt wächst die Angst, dass die Immobilienblase platzen könnte, denn wegen der hohen Inflation steigen die Zinsen wieder.

Laut Deutscher Bundesbank sind die Preise auf dem Immobilienmarkt immer noch überteuert. Im Bericht der Notenbank heißt es, dass die Immobilienpreise vor allem in den Städten „zwischen 25 und 40 Prozent über dem Preis liegen, der aus wirtschaftlicher Sicht Sinn ergeben würde.

Besonders brisant ist die Lage in sieben deutschen Großstädten. In Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart waren die Preise extrem überteuert. Das Verhältnis zwischen Einkommen, Zinsen und Immobilienpreisen drückt ebenfalls aus, dass die Immobilienpreise zu hoch sind.“

Ende letzten Jahres hatten die Immobilienpreise zwar ein bisschen nachgegeben, was jedoch nicht zu einer nachhaltigen Entspannung des Marktes geführt hat.

Obwohl wegen der steigenden Zinsen und der hohen Inflation viele Menschen sich keine Immobilie mehr leisten können, blieben die Kaufpreise zunächst höher als erwartet, da auch die Baupreise mit der Inflation gestiegen waren.

Branchenverbände sind besorgt

Es wurden zahlreiche Bauvorhaben storniert. Laut Bundesbank war die Anzahl der Stornierungen im letzten Jahr so hoch wie seit langem nicht mehr.

Erschwerend hinzu kommt, dass in Deutschland ein akuter Wohnungsmangel herrscht. Branchenverbände bemängelten, dass rund 700.000 Wohnungen fehlen würden. Mieterbund, Baugewerkschaft und Sozialverbände warnen vor einem „Kollaps“ auf dem Wohnungsmarkt.

Die Bundesbank erwartet, „dass der jahrelange Aufschwung am Wohnimmobilienmarkt vorüber ist“. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsförderung (DIW) sowie die DZ Bank prognostizieren ebenfalls einen Preisrückgang.

Ob die Immobilienblase tatsächlich platzen wird, ist ungewiss. Einige Experten argumentieren, dass Mietwohnungen Mangelware sind und deshalb die Wohnungsnachfrage weiter steigen würde. Gegen ein Platzen der Blase würde auch sprechen, dass Immobilienkredite in der Regel für zehn bis 15 Jahre vereinbart werden, weswegen viele Menschen noch von den niedrigen Zinsen profitieren.

Wie Sie sich jetzt richtig aufstellen

Es muss also nicht unbedingt zum Paukenschlag wie 2007/2008 kommen. Dennoch sollten Sie die Gefahr, die vom Immobilienmarkt ausgeht, ernst nehmen. Am besten berücksichtigen Sie in Ihrer Investmentstrategie unterschiedlichen Szenarien.

So sind Sie auf der sicheren Seite und nehmen immer Gewinnchancen mit, egal, wie sich die Märkte entwickeln. Wie das geht, erfahren Sie in Sicheres Geld, dem Beratungsbrief für kritische, sicherheitsbewusste Anleger, die aktiven Vermögensschutz wünschen.