Wir leben auch inmitten einer digitalen Zeitenwende!

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In den vergangenen Wochen habe ich mehrere besorgte Leserzuschriften mit Bezug zu einem angeblich geplanten – neuen – Verbot von Kryptowährungen in der Europäischen Union erhalten. Auch Berichte in einschlägigen Online-Foren oder von Bitcoin-Youtubern verstärken offensichtlich die Ängste vor Verbotsmaßnahmen, bei einigen Krypto-Investoren.

Dafür gibt es bei rationaler Betrachtung der regulatorischen Entwicklungen allerdings keinen Anlass, im Gegenteil. Fakt ist, dass die Europäische Union mit großem Nachdruck ihre Forderung nach klaren Vorschriften für die Kryptoindustrie bekräftigt hat. Diesen Weg begrüße auch ich ausdrücklich, weil die Skandale (z.B. FTX, Celsius oder Terra Luna) des letzten Jahres schmerzhaft gezeigt haben, wie unerlässlich ein vertrauensschaffender Rechtsrahmen ist.

Die EU-Kryptoregulierung schafft Rechtssicherheit für Unternehmen und Investoren

Ende Januar wurde die Schlussabstimmung über den Gesetzesentwurf der Europäischen Union zur Regulierung von Kryptowährungen, die sogenannte Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCA), aufgrund technischer Schwierigkeiten auf April 2023 verschoben. Mit MiCA wird eine EU-Kryptoregulierung in Kraft gesetzt, die Rechtssicherheit für Unternehmen und Investoren schafft. Dadurch wird ein Nährboden für Anwendungen der Blockchain-Technologie und die Entwicklung von Kryptowährungen gelegt.

Parallel zu dieser als positiv zu wertenden Entwicklung hat der Wirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments einen Gesetzesentwurf zur Umsetzung der letzten Stufe der globalen Bankenkapitalregeln (Basel III) verabschiedet. Dabei wurde die Grenze für EU-Banken für Investments in Kryptowährungen sogar von 1% auf 2% erhöht. Das ist ein weiteres positives Zeichen für die wachsende Akzeptanz von Kryptowährungen in der Finanzwirtschaft und seitens der Finanzpolitik. Wie man daraus „Verbote“ ableiten kann, ist mir schleierhaft.