Was ist ein NFT?

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Rund 7 Monate nach der spektakulären Live-Restaurierung vor Publikum des Rembrandt-Meisterwerks “Die Nachtwache” versteigert die Rembrandt Heritage Foundation die digitale Version des einzigartigen Kunstwerks in Form von 8.000 NFTs. Die zukünftigen Eigentümer dürfen dann nicht nur den Teil eines echten Rembrandts ihr Eigen nennen, sondern haben ebenfalls exklusiven Zugang zum weltweit ersten digitalen Museum mit der gesamten Kunstsammlung von Rembrandt van Rijn.

Mit dieser Initiative möchte die Rembrandt Heritage Foundation in Gedenken an den im Jahr 2021 verstorbenen holländischen Rembrandt-Experten Prof. Dr. Ernst van de Wetering die Werke Rembrandts für zukünftige Generationen erhalten und zugänglich machen. Der Verkauf startet am 12. Oktober 2022 auf der eigenen Minting-Website der Rembrandt Foundation.

Ein barockes Meisterwerk, erhältlich in Form von NFTs

Während sich die zeitgenössische Kunst auf dem NFT-Markt gut etabliert hat, ist dies bei klassischen Kunstwerken noch nicht der Fall. Das Projekt zur Bewahrung von Rembrandts Erbe wurde von dem weltberühmten holländischen Rembrandt-Experten Prof. Dr. Ernst van de Wetering gestartet, dem es gelang über 300 Rembrandt Gemälde digital zu überarbeiten. “Die Nachtwache” stellt einen Teil der Bürgerwehr Amsterdams dar und wurde von Rembrandt im Jahr 1642 als Auftragsarbeit für die Amsterdamer Schützengilde erstellt.

Doch im Gegensatz zum kaum schätzbaren Wert des echten Gemäldes, welches als Dauerleihgabe der Stadt im Rijksmuseum in Amsterdam zu bewundern ist, werden wir den Wert seiner ebenso einzigartigen digitalen Version bald kennen: Ab dem 12. Oktober 2022 wird es in Form von 8.000 digitalen Unikat-Ausschnitten (Non Fungible Tokens, NFT) zum Preis von 0,15 ETH erhältlich sein. Eine kleine Einordnung: 2009 wurde in London ein viel kleineres, deutlich weniger bekanntes Werk von Rembrandt für 20,2 Mio. Pfund (ungefähr 22,3 Mio. Euro im Jahr 2009) versteigert.

Die Nachtwache, ein Meisterwerk in seiner restaurierten Fassung

Das 1642 in den Originalmaßen von 5 x 3,87 m entstandene Werk, dessen Titel eigentlich “Offiziere und andere Schützen des Bezirks II in Amsterdam, unter Führung von Hauptmann Frans Banninck Cocq und Leutnant Willem van Ruytenburch” lautet, wurde 1715 um mehrere Stücke gekürzt. Zu dieser Zeit wurde das Gemälde in das Amsterdamer Rathaus gebracht, dessen Türen zu klein waren. Dank des Historikers Ernst Van de Wetering, der die für immer verloren geglaubten Teile aufgrund einer jüngst gefundenen Skizze Rembrandts neu erstellte und wieder einfügte, wurde die Version von 1642 digitalisiert und in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Die Rembrandt Heritage Foundation verkauft diese restaurierte Version nun als NFTs.

Rembrandts Meisterwerk wurde in 8.000 jeweils 5×5 cm große Ausschnitte unterteilt. Jedes NFT der “Nachtwache” stellt also einen ganz bestimmten Teil des berühmten Gemäldes dar und erzählt seine ganz individuelle Geschichte: eine bekannte Figur, ein verloren geglaubtes Teil, eine verborgene Geschichte, ein Porträt oder Augen. Die einzelnen Ausschnitte werden zufällig den neuen Eigentümern zugeordnet, die dann mittels eines speziellen Tools “ihren” digitalen Teil des Bildes im Gesamtwerk entdecken können.

Was ist ein NFT?

Ein NFT (Non Fungible Token) ist ein einzigartiger, unteilbarer digitaler Vermögenswert, der wie Kryptowährungen auf der Blockchain-Technologie beruht. Die Blockchain ist eine moderne Technik zur Speicherung und Übertragung von Informationen, die mit einer Datenbank vergleichbar ist. Sie wird auf den Computern ihrer Nutzer gespeichert und unmittelbar untereinander ausgetauscht, sodass jeder jederzeit die Gültigkeit der gesamten Blockchain überprüfen und ihre Integrität bestätigen kann. Der NFT ist fälschungssicher und nachverfolgbar, weil sie eben nicht ausgetauscht werden kann – im Gegensatz zu den Kryptowährungen wie Bitcoin oder Etherum (Fungible Token).

Als NFT-Eigentümer zum Mitgründer des ersten digitalen Rembrandt-Museums werden

Die Eigentümer einer “Nachtwache” NFT besitzen nicht nur einen digitalen Ausschnitt des Werks, sondern sie werden auch zu Mitgründern des MetaRembrandt-Museums und haben lebenslangen Zugang zur digitalen Sammlung, sowie zu weiteren exklusiven Vorteilen. Außerdem kann das NFT an Interessierte vermietet werden. Auf diese Weise unterstützen sie die Rembrandt Heritage Foundation maßgeblich bei der Erreichung eines ihrer wichtigsten Stiftungsziele: Das Gesamtwerk des Malers Rembrandt van Rijn für immer zu bewahren und für zukünftige Generationen zugänglich zu machen.

Der Erlös der Versteigerung wird zu einem großen Teil in die Einrichtung des MetaRembrandt Museums investiert. Pim Slager, Mitbegründer der Rembrandt Heritage Foundation, erklärt hierzu: “Unser Ziel ist es, die Werke Rembrandts ein Leben lang für alle Menschen zugänglich zu machen. Mit der Eröffnung des MetaRembrandt Museums wird man als einzigen Ort der Welt alle Gemälde des holländischen Meisters in einer digitalen Umgebung sehen können. Ich fühle mich geehrt und freue mich, dass wir das Werk von Rembrandt van Rijn nun mit der ganzen Welt teilen können und so die Ideen von Professor Dr. Ernst van de Wetering in die Tat umsetzen können.”

Die komplette Sammlung von Rembrandts Werken, für immer digital verewigt

Während eines Großteils seines Lebens hat der Kunsthistoriker und Rembrandt-Spezialist Ernst van de Wetering alle Werke Rembrandts aufgespürt und authentifiziert. Einer der wertvollsten Beiträge des 2021 verstorbenen Professors besteht darin, dass er in Zusammenarbeit mit der Rembrandt Heritage Foundation jedes einzelne Werk des Malers digitalisiert und remastert hat.

Wie und wo kann man ein NFT von der “Nachtwache” kaufen?

Die NFTs der “Nachtwache” werden in der Ethereum-Blockchain registriert und auf der Mint Page der Rembrandt Foundation versteigert. Die Transaktion wird mit der Kryptowährung Ethereum (ETH) durchgeführt, der Ausgabepreis pro NFT beträgt 0,15 ETH. Der tatsächliche Preis schwankt also mit dem Wechselkurs ETH-EUR. Derzeit würde ein NFT rund 200 EUR kosten. Um den Kaufvorgang – der normalerweise über ein sog. Krypto-Wallet abgewickelt werden muss – zu vereinfachen, kann auf der Minting-Page der Stiftung auch direkt mit Kreditkarte bezahlt werden, ebenso mit IDEAL und Alipay.