FMA veröffentlicht Investoren-Warnung zu „Happy-Coins“

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Heute wieder einmal ein Fall aus dem Bereich der Aufsichtsbehörden der verdeutlicht, wie vielschichtig mögliche Fallstricke im Bereich der Kryptowährungen sein können. Die Finanzmarktaufsicht Österreich (FMA) hat am 19.10.2022 nachfolgende Investoren-Warnung veröffentlicht und aufgrund der Dringlichkeit sogar als Pressemitteilung in Umlauf gegeben.

FMA veröffentlicht Investoren-Warnung zu „Happy-Coins“

Die FMA stellt klar: die in Werbemitteilungen der „HappyCoins“ aufgestellte Behauptung, dieses angebliche Krypto-Asset sei von der FMA genehmigt worden und unterstehe ihrer laufenden Aufsicht, ist falsch. Die insbesondere auf transformationsmanagers.at, boerse-social.com sowie linkedin.com verbreitete Information, „FMA genehmigt HappyCoins“, entbehrt jeglicher Grundlage. Sie erweckt den falschen Anschein einer – tatsächlich nicht erfolgten – Genehmigung der FMA, sowie dass die FMA als (vorgeblich) aufsichtsrechtlich zuständige Behörde die Produkte der HappyCoins bzw. deren Einsatz oder Vertrieb aufsichtsrechtlich anerkannt oder gebilligt habe, oder gar laufend beaufsichtige.

Die FMA hat daher den Anbieter zum Widerruf und zur sofortigen Löschung dieser Behauptung aufgefordert; bisher vergeblich. Die FMA warnt daher, diese falsche Tatsachenbehauptung suggeriere in irreführender Weise eine Sicherheit, die so nicht gegeben ist. Jedenfalls wird der unzutreffende Eindruck erweckt, dass zwischen der FMA als Aufsichtsbehörde und der Qualität der Produkte der HappyCoins ein Zusammenhang bestünde.

Meine Einschätzung: „HappyCoins“ ist ein vollkommen kurioser Fall!

Der Warnung der FMA Österreich ist zu entnehmen, dass hinter „HappyCoins“ ein angeblicher Verein aus Österreich steht, mit Sitz in Wien. Ob dieser Verein in der Realität ein formaljuristischer Verein ist, oder nur ein selbsternannter, habe ich nicht weiter überprüft, weil es für den Sachverhalt schlicht irrelevant ist. Der Vereinsname wird mit TRANSFORMATIONMANAGERS angegeben. Die organschaftlichen Vertreter sollen laut angegebener Internetseite (www.transformationmanagers.at) Herr Peter Bohrn und Frau Claudia Baumgartner sein.

Rund um den angeblichen „Verein“ soll sich alles um den Themenbereich „Happiness“ drehen. Aus meiner Sicht agieren die handelnden Personen nicht in mutmaßlich böswilliger oder gar betrügerischer Absicht, sondern haben sich einfach vollkommen naiv und schlecht bzw. gar nicht beraten an den komplexen Themenbereich der Blockchain-Technologie und der Einführung eines eigenen Coins bzw. Token herangewagt. Auch rechtliche Aspekte der Emission und des Vertriebes wurden ganz offensichtlich überhaupt nicht professionell angegangen. Es gab im Vorfeld sogar eine Kommunikation mit der FMA Österreich. Ein Antwortschreiben der FMA Österreich wurde seitens der für HappyCoins handelnden Personen auch veröffentlicht, aber dieses bestätig genau die Aussagen der FMA und ist mit Sicherheit nicht als angebliche Zulassung zu interpretieren.