Die 6 Gatekeeper der Digitalwelt!

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Im Oktober 2022 hat die Europäische Union den Digital Markets Act (DMA) verabschiedet, der vor allem sogenannte “sehr große Online-Plattformen” und deren potenziell geschäftsschädigende Praktiken regulieren soll. Laut DMA dürfen dominante Online-Unternehmen wie Alphabet, Apple, Meta oder Microsoft beispielsweise in Zukunft eigene Produkte nicht mehr prominenter als die von Wettbewerbern in Suchergebnissen darstellen und müssen zulassen, dass Nutzer von ihren Angeboten aus auf Dienste Dritter zugreifen können. Außerdem muss die Möglichkeit eingeräumt werden, andere als die vorinstallierte Software wie beispielsweise bestimmte Browser zu nutzen und das Löschen entsprechender Programme muss möglich sein.

Die EU hat bereits zahlreiche Untersuchungen eingeleitet

Für die Umsetzung dieser Vorgaben hatte die EU den Unternehmen eine Schonfrist eingeräumt, die am 7. März 2024 ausgelaufen ist. Trotzdem scheinen einige der “Gatekeeper” ihren Verpflichtungen nach Einschätzung der EU noch nicht ausreichend nachgekommen zu sein. Wie Reuters berichtet, hat die EU vor kurzem Untersuchungen bei Apple, der Google-Mutter Alphabet und Meta angestoßen, um potenzielle Verstöße aufzudecken.

Wie sehr unser digitaler Alltag von diesen “sehr großen Online-Plattformen” bestimmt wird, zeigt ein Blick auf die nachfolgende Statista-Grafik. Laut DMA finden sich beispielsweise die Meta-Produkte WhatsApp und Messenger in der Kategorie Messaging wieder, während Alphabet das Such- und Video-Segment mit der Google-Suche und YouTube quasi monopolisiert hat. In den Social-Media- und Werbesegmenten sind jeweils drei der sechs “Gatekeeper” vertreten.

Der Digital Markets Act schafft ein umfassendes Gesetzeswerk für BigTechs

Die neuen Gesetze für digitale Märkte und digitale Dienste, der Digital Markets Act und der Digital Services Act, sind die ersten ihrer Art, die über Landesgrenzen hinausgehen und EU-weit Geltung haben. Während letzterer vor allem auf den E-Commerce-Sektor ausgerichtet ist und neue Sorgfaltspflichten für große Online-Plattformen vorschreibt, will ersterer für fairere Wettbewerbsbedingungen bei Diensten wie Social-Media-Angeboten, Suchmaschinen, Betriebssystemen oder Browsern sorgen.

Mein Fazit: Europa hat sich auf die weltweit strengsten Regeln für mehr Wettbewerb und Fairness bei den großen digitalen Playern verständigt. Die großen Plattformunternehmen werden klaren und harten Regeln unterworfen und können nicht mehr länger einseitig die Spielregeln bestimmen. Die damit verbundenen Auswirkungen haben auch gravierende Folgen für Anwender bzw. Verbraucher, die es genauestens zu beobachten gilt. Bereits jetzt stelle ich fest, dass die gesetzlichen Rahmenbedingen in der Praxis zu nicht unerheblichen Nachteilen und Risiken führen. Diese gilt es für Sie intelligent zu strukturieren bzw. zu optimieren und reduzieren.