Wird Bitcoin jetzt zur Kriegswährung?

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Die Schlinge zieht sich weiter zu – das gilt für ukrainische Hauptstadt Kiew, das gilt aber auch für die russische Wirtschaft. Nach den weltweiten Sanktionen gegen Russland sind mittlerweile die ersten russischen Banken pleite, es mehren sich die Stimmen, russische Aktien aus den Indizes und den Rubel aus dem Weltwährungssystem zu nehmen und Deutschland beschlagnahmt die ersten Megayachten von Oligarchen.

Russische Panzerwagen mit Beteiligung von Daimler

Die deutsche Wirtschaft hat mit Russland bisher gute Geschäfte gemacht. Daimler war bis vor wenigen Tagen – nachdem Putin bereits die Ukraine angegriffen hat – noch mit 15% an der russischen Firma Kamaz, die unter anderem Panzerwagen herstellt, die jetzt in der Ukraine eingesetzt werden. Doch jetzt sprechende führende Wirtschaftsvertreter Deutschlands bereits von einer kompletten Abschottung Russlands.

„Mit diesem Regime kann man keine Geschäfte mehr machen“

Oliver Hermes, der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft hat als einer der Ersten jetzt eine richtungsweisende Debatte angestoßen:“ Es geht aktuell weniger um die Sanktionen und deren Folgen, sondern um die Frage, ob wir mit Russland in Zukunft noch im nennenswerten Umfang wirtschaftliche Beziehungen haben werden oder nicht.“

Das hat es in der Geschichte noch nicht gegeben

Siegfried Russwurm, der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) geht noch einen Schritt weiter: „Viele Verantwortliche haben mir mit Blick auf Russland sehr deutlich gesagt: Mit diesem Regime kann man keine Geschäfte mehr machen.“ Einen so groß angelegten Rückzug von einem Wirtschaftspartner wie Russland hat es in der Geschichte noch nicht gegeben. Immer mehr ausländische Firmen kündigen an, ihre Niederlassungen in Russland aufzugeben.

Deutschland kann die Folgen der Abschottung Russlands verkraften

Russland wird das wirtschaftlich wesentlich härter treffen als Deutschland. Nicht mal 2% der deutschen Ausfuhren gehen nach Russland. Für seine Waren und Dienstleistungen wird Deutschland andere Abnehmer finden. Michael Hüther, Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sagt: „Deutschland kann auf russisches Kapital verzichten.“

Der Handel mit Kryptowährungen in Russland nimmt zu

Aber Russland kann eben nicht auf Kapital verzichten. Unmittelbar nach dem Ausschluss etlicher russischer Banken internationalen Zahlungssystem Swift ist in Russland der Handel mit Kryptowährungen gestiegen. Wenn Russland damit die Sanktionen umgehen will, hat es aber ein Problem: Transaktionen mit Bitcoin & Co. lassen sich zwar ohne Namensangabe abwickeln, man kann sie aber technisch nachverfolgen. Hinzu kommt: Keine Wirtschaft ist bisher in der Lage, ganz auf Kryptowährungen umzusteigen.

Fazit: Den Krieg gegen die Ukraine mag Putin gewinnen, wirtschaftlich wird sein Land aber als Verlierer daraus hervorgehen. Neben einem Öl- und Gas-Embargo kann ich mir eine Einschränkung des Handels mit Kryptowährungen vorstellen.