Bitcoin & Rolex – wie geht das denn zusammen?

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Die eine trägt vorzugsweise Mann und gern in Stahl am Handgelenk. Der andere steht für die Hoffnung auf fette Gewinne und Reichtum fast über Nacht. Die Krypto-Währung Bitcoin respektive der Bitcoin Kurs und Rolex bzw. Luxusuhren haben mehr miteinander zu tun, als es auf den ersten Blick scheint.

Ein Vermögen am Handgelenk

Rolex, Patek Philippe, Audemars Piguet – diese Luxusuhrenmarken haben unter Kennern einen Ruf wie Donnerhall. Rolex-Sportmodelle wie Daytona, Sea Dweller und Submariner sind beliebt und begehrt. Vorzugsweise in Stahl, denn Brilli-bepackte Armbänder und Lünetten überlässt man lieber russischen Oligarchen und Scheichs aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Bei Patek Philippe ist es die Nautilus 5711A, die im Mittelpunkt der Begierde steht. Und bei Audemars Piguet sind es die meisten Modelle der sportlichen „Royal Oak“. Die Preise, die Konzessionäre auf Geheiß der Hersteller aufrufen müssen, sind für Sterbliche und Normalverdienende jenseits von Gut und Böse. Satt fünfstellig wird verlangt und auch bezahlt.

Florierender Graumarkt

Der Haken: Konzessionäre können die riesige Nachfrage nicht befriedigen, weil sie keine Ware haben. Böse Zungen behaupten, dass Hersteller das Angebot künstlich verknappen, um die Preise hochzuhalten bzw. zu rechtfertigen. Wer etwa eine Rolex Daytona beim Konzessionär kaufen möchte, muss teils fünf Jahre und mehr Geduld haben, bis er eine bekommt.

Viele Uhrenliebhaber, die flüssig bis überflüssig sind, weichen deshalb auf den sogenannten Graumarkt aus. Dort gibt es die Lieblingsmodelle umgehend oder mit nur wenigen Wochen Wartezeit. Nachteil: die Preise liegen um ein Mehrfaches über Liste.

Beispiel: Wer zur Jahresmitte 2022 eine Patek Philippe Nautilus 5711A beim Konzessionär erwerben konnte, musste dafür umgerechnet 35.000 Dollar auf den Tisch des Hauses blättern. Graumarkt-Händler im Internet verlangten für das gleiche Modell in der Spitze 240.000 Dollar und dürften die bisweilen auch bekommen haben.

Zurück zur Eingangsfrage: Was haben Luxusuhren und deren Preisentwicklung auf dem Graumarkt mit Krypto-Währungen zu tun? Insbesondere mit dem Bitcoin? Mehr als manch einer denken mag!

Bitcoin haussiert! Uhrenpreise ebenfalls?

Die wohl bekannteste Kryptowährung notiert derzeit bei gut 67.000 US-Dollar, somit nicht allzu weit entfernt vom historischen Hoch. Die Hausse startete Ende Januar 2024 bei einem Kurs von knapp 40.000 Dollar. Bereits kurze Zeit später wurden Vermutungen laut, dass der starke Bitcoin alsbald auch wieder die Graumarktpreise für Luxusuhren spürbar nach oben schieben könne.

Diese hatte im vergangenen Jahr einen herben Dämpfer bekommen. Kriege, Krisen und das unsichere wirtschaftliche Umfeld ließen Uhrenliebhaber nicht mehr jeden Preis – und sei er noch so hoch – für ihre Lieblingsstücke zahlen. Insbesondere der Bitcoin-Crash im Verlauf des Jahres 2022 hatte dazu erheblich beigetragen.

Neue Käuferschicht dank Bitcoin-Hausse

Der Krypto-Boom hatte offenbar eine neue Schicht von Luxuskäufern geschaffen – zumeist eher junge Menschen, die in recht kurzer Zeit dank ihrer Kryptos richtig zu Geld gekommen waren. Schnelle Autos, vorzugsweise aus Zuffenhausen, sündhaft teure Reisen und Urlaube sowie Luxus am Handgelenk – fast im Handumdrehen konnten Träume Wirklichkeit und lang gehegte Wünsche erfüllt werden.

Und weil Uhren-Konzessionäre nicht genügend „Stoff“ vorrätig hatten, um die riesige Nachfrage zu bedienen, kauften die oft Neu-Millionäre ihre Uhren auf dem Graumarkt und trieben so die Preise in schwindelnde Höhen.

Luxusuhren mit Krypto-Währungen bezahlen

Der Graumarkt für Luxusuhren macht es Neureichen und Liebhabern edler Chronometrie schon seit längerem recht einfach. Wer etwa bei Google nach „Rolex Bitcoin“ sucht, trifft vermehrt auf Treffer wie „Kaufen Sie gebrauchte Rolex Luxusuhren online mit Bitcoin“ oder „Gebrauchte Rolex-Uhren mit Bitcoin kaufen“ oder „Uhren mit einer Krypto-Währung bezahlen“ oder auch „Rolex anonym mit Bitcoin kaufen?“. Wie gewohnt ist der Markt rasend schnell. Zum Schluss eine tatsächlich ernst gemeinte Frage: Was wünschen wir uns mehr – einen festen oder noch festeren Bitcoin oder ein schnelles Ende der Kriege in der Ukraine und in Nahost …?