Bitcoin & Co. – Die aktuellen Krypto Trends

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Mit der Investition in eine der Krypto-Währungen kann praktisch jeder unglaublich reich werden – aber auch bettelarm. Zudem ist kaum etwas an den Finanzmärkten so schnelllebig wie Bitcoin & Co. Was heute noch on vogue ist, scheint oft morgen schon überholt. Die Krypto Trends im Jahr 2022.

Wie alles begann …

Wir schreiben den 1. November des Jahres 2008. Anmerkung für historisch Interessierte: An diesem in Deutschland tristen Herbsttag wurde mit dem Bitcoin die weltweit erste Krypto Währung gleichsam „geboren“. Unter dem Verfasser-Pseudonym Satoshi Nakamoto wurde das „Bitcoin-White-Paper“ veröffentlicht und wenige Monate später – im Januar des Jahres 2009 – die erste Version der Referenzimplementierung unter der Bezeichnung „Bitcoin Core“.

Nice to know: Wer sich hinter dem asiatisch anmutenden Namen Satoshi Nakamoto verbirgt, weiß bis heute niemand genau. Wilde und auch absurde Spekulationen gingen in den sozialen Medien regelmäßig viral. Einige von ihnen schienen durchaus fundiert, weil sich Journalisten namhafter und an sich glaubwürdiger Medien ordentlich ins Zeug legten. Sie präsentierten zumindest Indizien dafür, dass sich hinter dem Pseudonym diese, jene oder eine andere Person verbarg. Sogar Tesla-Chef Elon Musk machte beim Rätselraten mit und hatte eine eigene Lösung.

Wiederum nicht wenige Publicity-hungrige Zeitgenossen reklamierten die „Erfindung“ des Bitcoins für sich – teils durch Vorspiegelung falscher Tatsachen oder auch durch Fälschung vermeintlich überzeugender Beweise.

Klar ist: Die wahre Identität von Satoshi Nakamoto wurde bis heute nicht aufgedeckt. Was dem Bitcoin eher nützt als schadet, weil Geheimniskrämerei und Geheimnisvolles zur Legendenbildung beitragen, was nicht selten eine Marke stärkt und nur noch begehrter macht.

Der Bitcoin – Das Mammut unter den Kryptos

Wer Krypto-Währung sagt, der meint Bitcoin. Jedenfalls ist dies oft der Fall. Wir kennen das Phänomen, dass ein Produktname aufgrund seiner Markenstärke zum Gattungsbegriff wird – siehe Tempo für Papiertaschentücher, Maggi für Suppenwürze und Tesa für Klebestreifen.

Nach wie vor ist also der Bitcoin der bekannteste Krypto. Sein Marktanteil an allen Kryptowährungen beträgt rund 40 Prozent (Stand: Mitte April 2022), seine Marktkapitalisierung mehr als 400 Milliarden US-Dollar (Stand: 9. September 2022). Daneben gibt es weitere Kryptos, deren jeweilige Marktanteile deutlich unter dem des Bitcoins liegen. Teilweise sind deren Quoten und korrespondierende Marktkapitalisierung so gering, dass sich wohl nur eingefleischte Nerds mit ihnen beschäftigen. Zu den bekannten und weniger bekannten Krypto-Währungen zählen (Marktanteile in Klammern):

  • Ethereum (ca. 20 %)
  • Tether (ca. 7 %)
  • USD Coin (gut 5 %)
  • Benance Coin (rund 4,5 %)
  • Ripple (ca. 1,7 %)

Bitcoin & Co. sowie die dahinterstehende Blockchain-Technologie haben Banken und Börsen ordentlich durcheinandergewirbelt, die damals neue und mittlerweile etablierte Technologie wirkt nach wie vor „disruptiv“, so der Fachbegriff. Im Klartext: In der Finanzbranche blieb und bleibt kein Stein auf dem anderen. Mit „DeFi“ geht der Kampf zwischen gestern und heute in die nächste Runde.

DeFi – Unabhängigkeit von Banken und Börsen

DeFi ist die Abkürzung für „Decentralized Finance“, was so viel bedeutet wie „dezentralisierte Finanzmärkte“. Letztlich ist DeFi ein weiter gedachter Bitcoin. Nach eigenen Angaben soll DeFi einen virtuellen Finanzmarkt bieten, der die User (= Anleger, Bankkunden, Verbraucher) unabhängig(er) macht von Banken und Börsen und somit auch von deren oft horrenden Kosten. Also Bankgeschäfte aller Art ohne Bürohochhäuser, ohne Handelssäle, ohne Gehälter und auch ohne die horrenden Boni für die Investmentbanker. Stattdessen mit nur Wenigem – nämlich Notebook, Maus und möglichst schnellem Internet.

Was Nutzer in jedem Fall benötigen für DeFi: eine „dezentralisierte App” (dApp), die sich größtenteils der Blockchain bedient, die bei der Krypto-Währung Ethereum verwendet wird. Klar, DeFi steckt noch in den Kinderschuhen. Doch das war beim Bitcoin und dessen Epigonen vor nicht allzu langer Zeit auch der Fall.

NFTs – Der Hype um das Einmalige und Einzigartige

NFT steht für „Non Fungible Token“. Im Gegensatz zu den bekannten Krypto-Währungen Bitcoin oder Ether sind NFTs nicht „fungibel“, also nicht austauschbar. Stattdessen repräsentieren sie konkrete Vermögenswerte und sind deshalb einzigartig. Die einzige Gemeinsamkeit mit den Kryptos liegt darin, dass auch NFTs auf der Blockchain gespeichert werden.

Insbesondere Künstler und andere Kulturschaffende verbreiten ihre Werke mithilfe von NFTs. Begehrt sind überdies digitale Sammlerobjekt. Bei seltenen und zugleich digitalen Pokémon-Karten etwa hat der Sammlerhype die Preise auf mehrere tausend Euro getrieben. Digitale Kunstobjekte und auch Musik wechseln bisweilen für umgerechnet mehrere Millionen US-Dollar den Eigentümer. Dominierende Marktplätze für NFTs sind etwa Open Sea und Decentraland. Auch hier gilt: Ohne Blockchain könnten Künstler ihre Werke nicht via NFTs vermarkten.

Blockchain – Ohne geht’s nicht

Die Blockchain ist eine Art digitales Verzeichnis, über die Transaktionen abgewickelt werden können – ob es sich dabei nun um Krypto-Währungen handelt, NFTs oder gar juristische Dokumente wie Notarverträge, Testamente oder Vergleichbares. Die Blockchain-Technologie bietet Möglichkeiten, an die wohl niemand im Traum dachte, als der Bitcoin vor rund 15 Jahren laufen lernte.

Der neueste Trend: In nicht allzu ferner Zukunft wird die Blockchain sogar genutzt, um Online Casinos und Online-Wettseiten einzurichten. Das dürfte Portale wie platinplay.de, die kein Spielangebot haben, aber über aktuelle Gambling-Slots informieren, und auch die entsprechenden Geschäftsbereiche von börsennotierten Wettanbietern enorm Auftrieb verleihen.

Gerade Onlinespiele sind weltweit ein schnell wachsender und prosperierenden Markt. Schätzungen besagen, dass allein in diesem Jahr die Bruttospielerträge nahezu 270 Milliarden US-Dollar betragen werden. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 waren es 230 Milliarden Dollar, im davor liegenden Jahr nur gut 200 Milliarden US-Dollar.

Eine Entwicklung also, die die Aktien von Wett- und Gamblinganbietern im Internet beflügeln könnten. Das wäre auch dringend nötig, da die Wertentwicklung vieler dieser Papiere in den vergangenen Jahren eher bescheiden war. Ganz zu schweigen von den stationären Casinos, den meist in den USA beheimateten Big Playern. Diese litten ganz besonders unter den Folgen der Corona-Pandemie und scheinen nunmehr auf Erholungskurs.