Apps sind die neuen Geld- und Bankautomaten

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Bereits vor vielen Jahren habe ich bei meinem grundlegend konservativ ausgerichteten Wirtschaftsdienst „Kapitalschutz vertraulich“ die damals neue Rubrik „Geldsysteme der Zukunft“ eingeführt. Weil ich davon überzeugt war, das Bargeld keine Zukunft hat. An meiner Meinung hat sich nichts verändert, im Gegenteil. Die Entwicklungen der letzten Jahre bestärkten mich fortlaufend in dieser Einschätzung.

Die Digitalisierung führt zum größten Transformationsprozess, der jemals in der Bankenbranche stattgefunden hat. Zahlreiche Leser haben mir in diesem Zusammenhang auch immer wieder kritische Briefe geschrieben, weil sie die „Bargeldabschaffung“ ablehnen.

Banken und Geldautomaten der Zukunft sind Apps auf Smartphone oder Smartwatch

Diese Sichtweise verstehe ich, aber sie ändert doch nichts an den Tatsachen und Entwicklungen. Wer sich den neuen Systemen von Online- und Mobile-Banking verschließt, wird schon in sehr naher Zukunft erhebliche Probleme bekommen, weil Barzahlungen zunehmend aufwändiger und kostspieliger werden, oder gar nicht mehr möglich sind. Ebenso ist mittlerweile nicht nur ein bundesweites Sterben von Bankfilialen zu beobachten, sondern auch ein massiver Rückgang bei den Geldautomaten. Dieser Trend wird weitergehen. Die Bank und der Geldautomat der Zukunft sind eine Applikation (App) auf Ihrem Smartphone oder Ihrer Smartwatch.

Digitale Transformation: Raiffeisenbank Hochtaunus schließt alle Filialen

Wohin die Reise geht, zeigt eine aktuelle Entwicklung bei Raiffeisenbank Hochtaunus. Die Bank schließt bereits zum 01.12.22 all ihre Filialen und verabschiedet sich vom Geschäftsmodell der Versorgung mit Bargeld. Dieser Schritt ist in Deutschland bislang einmalig, wird aber aufgrund des Kosten- und Digitalisierungsdrucks schon sehr bald weitere Nachahmer finden. Der Vorstand der Raiffeisenbank Hochtaunus hat auf die Frage, was denn Kunden ohne Online-Banking machen sollen zwei klare Antworten gegeben:

1. Die Bank wechseln

2. Sich von Kindern helfen lassen beim Online-Banking

Ich finde diese Aussagen sehr gut, weil das kein wie sonst übliches und beschwichtigendes „Herumgerede“ ist, sondern Klartext was ist! Die Aussagen des Vorstandes der Raiffeisenbank Hochtaunus schließen auch einen Kreis hin zu den jüngeren, digital affinen Generationen in Bezug auf Bitcoin, Ethereum & Co. Diese sind aufgeschlossener gegenüber Kryptowährungen.

Potenzial und Payment-Funktionalitäten von Kryptowährungen werden derzeit noch unterschätzt!

Unser Geld hat drei grundlegende Funktionalitäten: Der Einsatz als Zahlungsmittel, als Recheneinheit für die Bewertung von Gütern, Produkten und Dienstleistungen, sowie als Wertaufbewahrungsmedium. Beim Bitcoin steht – vergleichbar mit Gold – für eine stark zunehmende Anzahl an Investoren, aufgrund der großen Probleme unseres inflationären Geldsystems, mittlerweile die Wertaufbewahrungsfunktionen an erster Stelle. Aber auch die Krypto-Zahlungsverkehrsfunktionen werden nicht nur beim Bitcoin weiter an Bedeutung gewinnen.

Die Nachfrage nach digitalen Zahlungsoptionen ist aktuell größer als jemals zuvor. Das Geldmonopol der Banken ist bereits gebrochen, da digitale Zahlungen und mobile Geldbörsen mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme sind. Klassische Banken und innovative Zahlungsdienstleister wie PayPal müssen neue Wege finden, um die Wünsche von Verbrauchern nach Benutzerfreundlichkeit und Schnelligkeit zu erfüllen. Kryptowährungen werden bargeldlosen Transaktionen weiter beschleunigen. In diesem Bereich ist es aussichtsreich, auch auf bereits etablierte Cryptocoins und deren Evolution für das Geldwesen zu setzen.