EUR/USD: Trendwende voraus im Monatschart?

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Wird sich der Euro gegenüber dem US-Dollar im neuen Jahr schlagen? Wird er weiter steigen, so wie in den letzten Wochen? Der Zinsvorteil des US-Dollars nimmt zumindest im gerade begonnenen Jahr 2024 ab, weil die US-Notenbank eventuell die Zinsen wieder senken wird. Die europäische Zentralbank hingegen ist noch nicht ganz so weit.

Der Euro hat von dieser Seite aus Rückenwind. Die Charttechnik bescheinigt dem EUR/USD-Währungspaar jedoch nur noch geringes Anstiegspotenzial. Wenn Sie erfahren wollen, was im neuen Jahr auf uns zukommt, lohnt es sich, eine Auswertung des etwas längeren Kursverlaufes vorzunehmen. Das habe ich für Sie umgesetzt und die Ergebnisse lesen Sie in dem nachfolgenden Beitrag.

Zu Beginn werfen wir dafür einen Blick auf den langfristigen Chart, genauer gesagt den Monatschart ab 1978. Vor der Einführung des Euro wurden die Daten der Deutschen Mark zum US-Dollar für die Berechnung genutzt. Unschwer lässt sich erkennen, dass der im Jahr 2022 gebrochene, braune Aufwärtstrend weiterhin unterschritten ist. Der seit 2008 gültige, graue Abwärtstrend bleibt intakt, obwohl sich das Währungspaar wieder nach oben gekämpft hat.

Abbildung 1: Chartanalyse des Euro zum US-Dollar. Angezeigt wird der Monatschart.

Quelle: TAI-PAN

Gegenbewegung kann eine schöne Short-Chance bieten

Alles, was wir also momentan sehen, ist eine Gegenbewegung, die den Euro zum US-Dollar voraussichtlich noch maximal bis in den Bereich von 1,1378 führen wird. Genau dort treffen sich die braune und die obere graue Trendlinie und bilden einen Kreuzwiderstand, der in der Regel nicht so ohne Weiteres überschritten wird.

Die große Gegenbewegung, die im letzten Jahr bei 0,90 startete, trägt in der Charttechnik den Titel „Pullback“. Sie ist für jene Händler eine Chance, die den Bruch der braunen Abwärtstrendlinie zum Aufbau einer Short-Position verpasst haben. Durch den Pullback können diese bei einem weiteren Kursanstieg in den gelben Bereich hinein endlich eine Position eröffnen, um dann von einem erneuten langfristigen Kursrutsch zu profitieren.

Der Kampf um die runde Marke von 1,10 dauert bereits seit längerer Zeit an. Viele Währungshändler sind noch im Weihnachtsurlaub, der ab heute beendet ist. Das Währungspaar könnte also in den nächsten drei Wochen noch einmal ein Angriff nach oben starten und eventuell die hellrote Widerstandszone zwischen 1,10 und 1,113 überschreiten.

Februar zeigt sich ein saisonales EUR/USD-Hoch

Zeit hierfür bleibt bis Anfang Februar, wie die nachfolgende zweite Abbildung zeigt. Die Saisonalität, die Sie als blaue Prognoselinie in der Grafik sehen, kündigt nämlich erst ab Anfang Februar eine Trendwende nach unten an. Für die Berechnung wurden die Daten der letzten zehn Jahre genutzt.

Den Zeitbereich für einen potenziellen Hochpunkt habe ich für Sie in Rot markiert. Dann könnte es sich in der Tat lohnen, eine Short-Position im Euro zum US-Dollar zu eröffnen, abgesichert durch einen Stopp über der grauen Abwärtstrendlinie. Ich werde für Sie die Lage im Auge behalten.

Abbildung 2: Angezeigt wird die Saisonalität des Euro zum US-Dollar bis Ende September 2024.

Quelle: TAI-PAN

Fazit:

Ein Blick auf den langfristigen Kursverlauf zeigt immer wieder sehr schön das Gesamtbild. Dadurch lassen sich verschiedene Trendlinien einzeichnen, die im kurzfristigen Chart nicht sichtbar werden. Für den Euro zum US-Dollar ist das mit der braunen und den grauen Trendlinien der Fall. Diese zeigen, dass es nicht mehr viel weiter nach oben gehen dürfte und die Wahrscheinlichkeit für eine neue Abwärtsbewegung ab Anfang Februar saisonal steigt.

Es wäre nicht verwunderlich, wenn der Euro zum US-Dollar bald wieder zur Schwäche neigen und sich in Richtung pari bewegen würde. Das saisonale Tief zeigt nämlich an, dass es von Februar bis Juli in diese Richtung gehen könnte.