Euro vs. US-Dollar: Wer gewinnt?

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Langfristig tut sich beim Währungspaar EUR/USD scheinbar wenig. Es gibt immer einmal Phasen in die eine oder andere Richtung, die gerne auch einige Jahre dauern können. Letztlich bewegt sich der Kurs aber grob im Bereich zwischen 1,05 und 1,15. Manchmal verläuft das Währungspaar einige Monate darüber oder darunter.

EUR/USD im Tageschart

Hier sehen Sie die Kurse der vergangenen 6,5 Jahre. Es gab einen Ausreißer nach oben und einen nach unten. Ab 2023 liefen die Kurse zur Seite. Natürlich mit kleineren Schwankungen, wie es bei Währungspaaren völlig normal ist. Als Trump an die Macht kam, war der US-Dollar kurzzeitig mehr wert. Das ist inzwischen ins Gegenteil umgeschwenkt und wir laufen bereits wieder Richtung 1,15.

(Quelle: Aktienscreener.com)

Wenn hier bei 1,15 wieder der Deckel drauf sein sollte, könnten wir in den kommenden Monaten wieder einen US-Dollar sehen, der an Stärke gewinnt. Das entscheidet unter anderem das Konglomerat aus Weißem Haus und auch die Fed. Diese sind sich üblicherweise nicht einig darüber, wie die monetäre Politik laufen soll. Speziell Trump und der Fed-Vorsitzende Powell zeigen ständig, wie sie exakt gegensätzliche Meinungen zu den Zinsen vertreten.

Während der Euro derzeit vermeintlich stärker läuft laut dem obigen Chart, sieht die Nutzung der jeweiligen Währung völlig anders aus. Denn hier läuft der US-Dollar dem Euro seit wenigen Jahren den Rang ab. Das sehen Sie in folgender Grafik.

Anteil der globalen Zahlungen Euro vs. US-Dollar

Per SWIFT (Society of Worldwide Interbank Financial Telecommunication) werden durchschnittlich 7,5 Billionen US-Dollar transferiert – pro Tag! Es hat demnach durchaus einiges an Aussagekraft, wenn wir uns anschauen, welche Währung hier in erster Linie verwendet wird. Es ist der US-Dollar – und zwar deutlich.

(Quelle: X.com)

Der Euro verschwindet in der Versenkung. Zumindest, wenn es um die Bedeutung der Transaktionen international geht. Ab 2023 fällt der Euro stark ab während der US-Dollar etwas zulegen kann.

Eine Interpretation dafür ist: China und Russland benutzen alternative Zahlungssysteme und dadurch wird weniger Euro per SWIFT gehandelt. In China heißt das System CIPS und in Russland SPFS. Wenn diese untereinander oder über eigene Systeme handeln, ist klar, dass der Euro seltener genutzt wird.

So oder so bleibt der US-Dollar aber vorne. Mit fast 50 Prozent – das zeigt die obige Grafik – war zumindest gegen Ende 2024 jeder zweite gehandelte Cent in der US-Leitwährung. Der Cent aus Europa lag zum selben Zeitpunkt bei etwa 23 Prozent. Von der Parität Ende 2020 ist nicht mehr zu sehen. Die Schere ist zum Zeitpunkt der Grafik so weit auseinander wie noch nie.