EUR/USD mit niedrigeren Hochs – was bedeutet das?
Währungsbewegungen wurden auch in den letzten beiden Wochen von den Notenbanksitzungen in Europa und den USA beeinflusst. Nicht nur die europäische Zentralbank, sondern auch die amerikanische Notenbank haben wieder einmal entschieden, den Leitzins unverändert zu lassen. Das EUR/USD-Währungspaar hat seitdem den Rückwärtsgang eingeschaltet, was bedeutet, dass der US-Dollar wieder stärker werden dürfte.
Aufwärtskeil wurde nach unten verlassen
Diese Abwärtsbewegung in Richtung Süden hat dazu geführt, dass der in der nachfolgenden Grafik eingefügte bärische Aufwärtskeil nach unten verlassen wurde. Das ist in der Regel in mehr als 80 % aller Aufwärtskeile der Fall – und genauso ist es auch hier gekommen.
Die beiden gleitenden Durchschnittslinien mit einer Länge von 52 und 200 Tagen wurden kurz angesteuert. Dann setzte eine ebenfalls kurzweilige Gegenbewegung ein, die den Euro zum US-Dollar ein weiteres Mal zurück in die innere Zone des Keils führte.
Direkt am Folgetag ergab sich dann erneut ein Kursrutsch, der bis zum Wochenende noch deutlich tiefer führte als die Tage zuvor. Das EUR/USD-Währungspaar rutschte unter die beiden gleitenden Durchschnittslinien.
Abbildung 1: Chartanalyse des Euro in US-Dollar ab Juli 2023. Angezeigt wird der Tageschart.
Quelle: aktienscreener.com
Bleibt der Verkaufsdruck hoch?
Die Unterschreitung der blau eingezeichneten 200-Tage-Linie wird von vielen Marktteilnehmern als charttechnisches Verkaufssignal angesehen. Allerdings gebe ich hier zu bedenken, dass dieses Signal erst noch in den nächsten drei Tagen bestätigt werden muss, und zwar durch Schlusskurse unter diesem Durchschnitt. Erst dann ist das Verkaufssignal relevant.
Momentan lässt sich noch nicht sagen, ob dies der Fall sein wird. Denn ein charttechnisch ausgearbeitetes Aufwärtsziel ist nicht mehr weit entfernt.
Kommt es nämlich zu einem Ausbruch aus einer Bärkeil-Formation nach unten, nimmt der versierter Charttechniker die obere blaue Linie und legt diese an den Start der unteren blauen Linie an. Diese zusätzliche dritte Linie, in der obigen Grafik in Grün eingefügt, ist dann das charttechnische Aufwärtsziel. Wie unschwer zu erkennen ist, hat das EUR/USD-Währungspaar diese Linie schon fast erreicht.
Fazit
Es spricht momentan nichts dagegen, dass es in den nächsten Tagen noch einmal zu einem Anstieg auf oder über die beiden Durchschnittslinien kommen wird. Dort könnte sich die Möglichkeit ergeben, eine Short-Position zu eröffnen, deren Ziel die grüne Unterstützungszone um 1,07 ist.