Negativer Vermögenseffekt im Fokus

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Delray Beach, Florida 

Der Himmel in Süd-Florida ist grau. Ein kalter Wind weht über den Sand. …

Seit Beginn des Jahres fiel der Dow um etwa 7%. Aber bestimmte Börsensegmente sind viel stärker gefallen.

Zuerst Energiewerte … dann Technologiewerte und dann auch noch die Banken.

Die Aktie der „too-big-to-fail-Bank“ Citigroup ist um fast 28% in diesem Jahr gefallen. Und die Aktie von Europas größter Bank, der Deutsche Bank, ist um mehr als 36% eingebrochen.

Negativer Vermögenseffekt

Wie immer, wir wissen nicht, wohin das führt.

Aber wir haben zu Beginn des Jahres ja oft davor gewarnt, dass es der Beginn einer schweren Baisse sein könnte. Und sogar noch mehr!

Der Nobelpreisträger und Ökonom Paul Samuelson sagte ja, dass der Aktienmarkt bekanntlich neun der letzten fünf Rezessionen vorhersagte.

Eine weitere Studie zeigt auf, dass ein Rückgang der Aktienmärkte von 10% zu einer Wahrscheinlichkeit von 50% der Vorbote einer Rezession ist.

Das sollte hoffentlich klar sein.

Ein Kurssturz am Aktienmarkt prognostiziert nicht nur Schwierigkeiten in der Wirtschaft; er löst diese auch aus.

Der von der Fed hoch geschätzte „Vermögenseffekt“ funktioniert in beide Richtungen.

Wenn die Aktienkurse fallen, halten sich die Anleger mit ihren Ausgaben zurück, und die Wirtschaft leidet darunter.

Je weiter die Aktien fallen … desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Wirtschaft den Aktien nach unten folgt.

Dies besorgt die Zentralplaner.

An einem Strang ziehen

Der Chefkommentator der Financial Times, Martin Wolf, meldet sich zu Wort:

„Was könnten die Zentralbanken tun, wenn die nächste Rezession kommen sollte und die Zinsen jetzt schon niedriger sind als sie es 2008 waren? Einer Studie der in London ansässigen Resolution Foundation zufolge sei dies sehr wahrscheinlich. Die Zentralbanken müssen für diesen Fall vorbereitet sein.“

Wie?

„Der wichtigste Teil dieser Vorbereitung ist es, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass sie wissen, was zu tun ist.“

Viel Glück damit!

Die eine klare Lehre aus den letzten acht Jahren ist, dass die Zentralbanken entweder nicht wissen, was sie tun … oder sie wissen es und tun es absichtlich nicht.

Zum Wohle des heutigen Tagebuchs schenken wir ihnen den Vorteil des Zweifels. Wir gehen davon aus, dass sie eher unfähig als böse sind.

Es ist keine Schande, unfähig zu sein, vor allem wenn es darum geht, die Weltwirtschaft zu verwalten. Wir glauben nicht, dass das jemals ein Mensch tun könnte.

Also, Frau Yellen und alle anderen können weiter erhobenen Hauptes durch die Welt gehen. Sie haben zwar versagt, aber ihre Mühen sind ohnehin vergeblich…