Kunst als Geldanlage: Wenn aus 1.175 $ 450 Mio. $ werden

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Das heute teuerste Gemälde der Welt war mal ein Schnäppchen. Das Bild „Salvator Mundi“, kauften zwei US-amerikanische Kunsthändler 2005 von einem Auktionshaus in New Orleans für 1.175 Dollar, ohne zuvor einen Blick darauf zu werfen. Sie ließen es aufwendig restaurieren und danach überlegten sie laut, ob vielleicht kein anderer als der große Leonardo da Vinci das Bild gemalt haben könnte.

Die Restauration ging weiter. Im Jahr 2011 wurde das Gemälde, das Jesus Christus mit einer segnenden Geste zeigt, Leonardo da Vinci zugeschrieben und in der Londoner National Gallery ausgestellt. 2013 wurde das Gemälde für 75 bis 80 Millionen Dollar verkauft, kurze Zeit später legte ein russischer Milliardär 127,5 Millionen Dollar auf den Tisch.

Im Jahr 2017 wurde das Gemälde zum Rekordpreis von 450,3 Millionen Dollar versteigert – und machte es zum bislang teuersten Gemälde der Welt. Der Käufer soll der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman sein. Das wurde jedoch nie offiziell bestätigt, genauso wie die Tatsache, ob „Salvator Mundi“ tatsächlich von Da Vinci gemalt wurde.

Wertsteigerung der Extraklasse

Von 1.175 Dollar auf 450 Millionen – von einer solchen Wertsteigerung können Anleger in der Regel nur träumen. Da stellt sich natürlich die Frage, ob Kunst als gewinnbringende Geldanlage taugt. Der Maler muss tatsächlich nicht Da Vinci heißen, damit die Preise für die Bilder nach oben klettern.

Laut tagesschau.de stiegen auch die Preise für andere Kunstwerke. Landschaftsbilder von Heike Negenborn wurden beispielsweise vor 35 Jahren kaum nachgefragt. Heute liegen Landschaftsbilder im Trend und der Wert von Negenborns Bildern ist rasant gestiegen. Nach eigenen Angaben der Künstlerin kostet ein Bild, das sie vor zehn Jahren für rund 3.500 Euro verkaufen hätte können, heute 7.000 Euro.

Prognosen liegen bei 6%

Ein Trend, der sich auf andere Künstler übertragen lässt. Schätzungen zufolge beträgt der jährliche Wertanstieg von Kunst rund sechs Prozent. Michael Grote, Finanzexperte an der Frankfurt School of Finance erklärt auf tagesschau.de, warum diese Wertsteigerung jedoch kritisch betrachtet werden sollte: „Man muss aufpassen mit dieser Zahl, weil die Kunstwerke erst in den Markt kommen, wenn man denkt, dass sie auch einen guten Preis erzielen – sonst setzt man die Kunstwerke nicht auf den Markt.“ Nur die Kunstwerke, die überhaupt verkauft werden, zählen also in den Wertanstieg von sechs Prozent hinein.

Eine Herausforderung ist zudem, Abnehmer zu finden. Darüber hinaus kann die Preisentwicklung schlecht vorhergesagt werden. Es gehört also ein bisschen Glück dazu. Kunst als Wertanlage ist also keine sichere Bank.