Sparer machen hohe Verluste. Gehören Sie dazu?

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Das Gesamtvermögen der deutschen Haushalte steigt und steigt. Im Juli hatte die Bundesbank einen Wert von über sieben Billionen Euro ausgerechnet, einen Rückgang gab es seitdem nicht. Im Gegenteil! Wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie seit Corona auch mehr Geld auf der hohen Kante liegen? Weil Sie beispielsweise nicht in Urlaub fahren konnten und der eine oder andere Restaurantbesuch ausfiel?

Grundsätzlich ist es natürlich nicht verwerflich, dass die deutschen Bürgerinnen und Bürger sparen. Problematisch ist allerdings, dass gespart wird wie selten zuvor, aber das Geld dabei nicht vermehrt wird. Das liegt daran, dass die Deutschen ihr Geld bevorzugt auf das Girokonto oder das Sparbuch legen, wo es kaum oder keine Zinsen bringt. Immer häufiger werden die Ersparnisse sogar vollkommen zinslos zu Hause gebunkert.

Höchste Inflationsrate seit 28 Jahren

Die Problematik rund um die Niedrig- und Nullzinsen spitzt sich jetzt dramatisch zu, weil die Inflationsrate seit Monaten ansteigt. Im Oktober werden die Verbraucherpreise nach einer vorläufigen Schätzung des Statistischen Bundesamts 4,5 Prozent höher liegen als im Oktober des Vorjahres. Im Vergleich zum September stiegen die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent. Einen solch hohen Wert hatten die Statistiker zuletzt im Oktober 1993 gemessen und ein Wendepunkt ist noch nicht in Sicht. Experten erwarten, dass die Teuerung bis Jahresende noch auf rund fünf Prozent steigen könnte.

Aufgrund der Kombination aus niedrigen Zinsen und hohen Inflationsraten werden die Ersparnisse der Deutschen historisch enteignet.

Laut tagesschau.de haben Berechnungen der DZ-Bank ergeben, dass Rentenpapiere und Versicherungen in diesem Jahr um durchschnittlich 2,3 Prozent entwertet werden. Der dadurch entstehende Kaufkraftverlust des privaten Geldvermögens dürfte 116 Milliarden Euro betragen. Das seien rund 1.400 Euro pro Kopf, äußert sich Michael Stappel, Chefvolkswirt der DZ Bank und Autor einer Studie über das Sparverhalten der Deutschen, gegenüber tagesschau.de.

Zu dem hohen Kaufkraftverlust kommt es, weil Sparbuch und Festgeldkonto trotz Nullzinsen weiterhin beliebt sind. Eine Postbank-Umfrage hat ergeben, dass 62,5 Prozent der Sparerinnen und Sparer ihr Geld auf dem unverzinsten Girokonto parken. Vor zehn Jahren waren es nur 38,2 Prozent. Das klassische Sparbuch nutzt jeder zweite Sparer – das ist ebenfalls ein Höchststand.

Jetzt Ihren persönlichen Inflationsausgleich finden

Weder das Sparbuch noch das Girokonto sollten für Sie aktuell eine Option sein, Ihr Geld zu verwahren. Stattdessen sind Anlagen in börsennotierten Wertpapieren jetzt wichtiger denn je. Manche Banken gehen inzwischen sogar äußerst ungewöhnliche Wege, um die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden zu gewinnen. Die Berliner Quirin Bank bietet beispielsweise mit ihrer Tochter quirion ETF-Gutscheine an der Supermarktkasse ab, um diejenigen zu erreichen, die sich bisher noch nicht mit der Anlage am Kapitalmarkt beschäftigt haben und Tag für Tag Geld verlieren.

Wer keine Verluste hinnehmen will, muss jetzt auf Aktien und Fonds setzen. Zugegeben: Weil die Inflationsrate stetig steigt, brauchen Sie für einen Inflationsausgleich eine immer höhere Rendite. Und um diese zu erreichen, müssen Sie auch ein höheres Risiko eingehen, aber Sie sind nicht allein.