Ist der Deutsche ärmer als gedacht?

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Das Geldvermögen der Deutschen wächst und wächst. Wir bauen also unseren Wohlstand stetig aus? Nicht unbedingt, denn die Rekordersparnisse täuschen. Die anhaltend hohe Inflation frisst leider mehr Vermögen auf, als die meisten Bundesbürgerinnen und -bürger durch Sparen aufbauen können.

Das ist fatal, zumal vielen Sparern gar nicht bewusst ist, dass sie jeden Tag Verluste erleiden. Geben Sie sich bitte niemals der Illusion hin, dass ein Geldschein so viel wert ist, wie der Betrag, der darauf gedruckt ist.

Der Vermögensverlust in Zahlen

Geht es um die Anzahl der Geldscheine, ist der Deutsche so reich wie nie zuvor. Das Geldvermögen liegt bei 7254 Milliarden Euro – ein wahrlich gigantischer Betrag. Werfen wir jedoch einen genaueren Blick auf die Kaufkraft, macht sich schnell Ernüchterung breit. Laut Berechnung der Tageszeitung „WELT“ haben die Bundesbürger verglichen mit der Kaufkraft im Jahr 1999 lediglich 4742 Milliarden Euro auf der hohen Kante. Die Differenz von 2500 Milliarden Euro ist einfach verloren gegangen.

Die Deutsche Bundesbank führt seit 1999 Statistik über das Vermögen der Deutschen und die Zahlen sind alarmierend. Von 1999 bis 2022 konnten die Deutschen Ihr Geldvermögen um 131 Prozent steigern, das reale Plus lag jedoch nur bei 51 Prozent. Beim realen Plus wird die Geldentwertung berücksichtigt. Es handelt sich dabei also um den Vermögenszuwachs abzüglich der Inflation. Insbesondere die letzten zwei Jahre haben deutliche Spuren hinterlassen, die Kaufkraftverluste waren enorm.

Warum viele Deutsche Geld verlieren

Dass der Kaufkraftverlust der Deutschen so groß ist, liegt vor allem daran, dass sie ihr Geld am liebsten auf dem Sparbuch oder dem Girokonto parken. Das war schon problematisch, als die Inflationsrate noch bei einem Prozent lag, denn selbst diese Mini-Inflation konnte während der Null- und Negativzeiten nicht ausgeglichen werden. Jetzt liegt die Inflationsrate bei 6,1 Prozent, sodass die Verluste umso höher ausfallen.

Während der Corona-Pandemie, genauer gesagt von Mitte 2020 bis Ende 2022, war das Vermögen, das die Deutschen aufs Bankkonto legten oder in Form von Bargeld horteten, auf 370 Milliarden Euro angeschwollen. Rein rechnerisch hatte also jeder 4400 Euro mehr in der Tasche. Zieht man davon jedoch die Inflation ab, bleiben gerade einmal 2744 Euro übrig.

Laut WELT entfielen Ende 2022 ganze 43 Prozent des Geldvermögens auf Bargeld und Einlagen. Rund 31 Prozent lagen in Renten- und Lebensversicherungen, die ebenfalls wenig abwarfen.

Wie Sie Ihr Vermögen schützen und mehren

Wollen Sie Ihren Kaufkraftverlust so gering wie möglich halten? Bestimmt! Dann wird es Zeit, dass Sie sich von Ihrem Bankkonto als Anlageform verabschieden. Stattdessen sollten Sie auf Edelmetalle, Aktien und Investmentfonds setzen, weil Sie nur so Ihr Vermögen langfristig stetig aufbauen können.

Eine Beimischung von Gold könnte für Sie besonders interessant sein, denn das gelbe Metall gilt als sicherer Hafen und hat sich in den vergangenen Jahren mehr als neun Prozent verteuert. Sie hätten also selbst die Höchststände der Inflation in Deutschland ausgleichen können.

Lassen Sie sich zudem nicht verunsichern, wenn Sie hören, dass Aktien und Investmentfonds an Wert verloren haben. Unterm Strich haben sich die Börsenpapiere vielleicht schlecht, aber meist besser als die Inflation entwickelt. Das gilt vor allem, wenn Sie auf ganz unterschiedliche Aktien oder ETFs setzen, also auf eine Diversifizierung achten.