Donald Trump könnte für die Börse sogar positive Folgen haben!

Inhaltsverzeichnis

Die morgen anstehende Wahl in den USA beherrscht ganz klar Medien wie Märkte. Das war beim Brexit Mitte des Jahres nicht anders. Damals kostete die Brexit-Entscheidung den DAX mal locker 10% an einem Tag. Doch der Brexit lehrte uns auch, dass solche Ereignisse binnen kürzester Zeit vergessen sind. Die 10% im Tag waren nach nur 7 Tagen wieder aufgeholt und der Index erreichte anschließend neue Jahreshochs. Das sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, ganz gleich, was morgen oder übermorgen an den Börsen abgehen wird.

Viele sagen, wenn Donald Trump Präsident wird, werden wir zumindest kurzfristig unter 10.000 DAX-Punkte rutschen. Ich meine, das sind dann Kaufkurse – siehe Brexit-Nachwehen und das anschließende Jahreshoch im DAX.

Was hat denn Donald Trump so vor? Er will das Land abschotten, den freien Handel einschränken. Das münzt er nicht nur auf China, sondern durchaus auch auf Deutschland. Der Handelsbilanzüberschuss Deutschlands kommt ja nicht von ungefähr, sondern basiert auch auf jahrelanger Lohnzurückhaltung und durch den Euro künstlich niedrig gehaltene Wechselkurse. Ein eingeschränkter Handel gefällt den Börsen natürlich gar nicht. Nutznießer eines Präsidenten Trump könnte daher das Gold sein.

Nicht nur aus Gründen des Krisenschutzes, sondern auch, weil Trump Steuern senken will – ganz massiv sogar. Das wird nicht ohne zusätzliche neue Schulden klappen, die die Staatsverschuldung der USA in ganz neue Sphären heben würden. Und vor Staatsschulden in Multi-Billionen-Dollar-Höhe – davor haben nicht wenige Anleger Angst.

Trump könnte für die Börse sogar positive Folgen haben!

Ein abgeschottetes Land mit galoppierender Staatsverschuldung, das könnte auch dem US-Dollar schaden. Ein abwertender Dollar, gesenkte Steuern – das käme den Unternehmen eigentlich gar nicht so ungelegen. Die könnten davon theoretisch sogar profitieren. Ich versteh also nicht so ganz, weshalb die Börse so vehement gegen Trump kämpft.

Es gibt natürlich auch Unternehmen, die unmittelbar Schaden nehmen könnten. Apple und Amazon zum Beispiel. Gegen Amazon schoss Trump schon vor Monaten – vor allem, weil Amazon-Gründer Bezos die Washington Post kaufte und diese Zeitung gar nicht gut auf Trump zu sprechen ist. Apple kann Trump auch wenig abgewinnen, seitdem sich das Unternehmen weigerte, ein verschlüsseltes iPhone für das FBI zu entschlüsseln.

Die Mehrheit der US-Amerikaner scheint den Umfragen zufolge gern eine Präsidenten Clinton haben zu wollen, aber auch eine republikanische Mehrheit im Repräsentantenhaus. Dann nämlich könnten die Republikaner Clinton bremsen. Allerdings zeigten sich die Republikaner in den vergangenen Jahren absolut nicht kompromissbereit – die würden einfach alles blockieren, was von Clinton kommt. Damit solche geteilten Mehrheiten funktionieren, braucht es aber Kompromissbereitschaft.

Unter einer Präsidentin Clinton dürfte der US-Dollar kaum reagieren. Gold dürfte sich abschwächen, schließlich sinkt das Krisenpotential. Bank-Aktien könnten auch leiden, will Clinton doch die Banken schärfer regulieren.