Dividendenstar aus Japan: Warum Buffett investiert
Bei der Berkshire-Hauptversammlung Anfang Mai in Omaha wurde mir wieder einmal deutlich, wie sehr Warren Buffett seine japanischen Beteiligungen schätzt.
Er machte klar: Das sind keine kurzfristigen Spekulationen, sondern langfristige Investments mit Blick auf Jahrzehnte. Und einer seiner Favoriten zeigt gerade eindrucksvoll, warum er so überzeugt ist.
Marubeni – breit aufgestellt und global aktiv
Marubeni ist eines der traditionsreichsten Handelshäuser Japans – und dabei alles andere als angestaubt. Gegründet 1858, ist der Konzern heute weltweit präsent – mit Aktivitäten von Landwirtschaft über Rohstoffe und Maschinenbau bis hin zu Logistik, Infrastruktur und Lebensmitteln. Dabei setzt Marubeni gezielt auf Joint Ventures, um gemeinsam mit Spezialisten Nischenmärkte zu erschließen und starke Positionen aufzubauen. Gerade diese Partnerschaften verschaffen Marubeni in spezialisierten Märkten oft einen entscheidenden Vorteil.
Ein aktuelles Beispiel: Gemeinsam mit ExxonMobil wurde kürzlich eine Lieferung von Ammoniak vereinbart – inklusive Beteiligung an einer Produktionsanlage in Texas. Marubeni sichert sich damit nicht nur Rohstoffe, sondern kontrolliert auch Teile der Wertschöpfung – mit festen Abnehmern in Japan.
Solide Zahlen und verlässliche Dividende
Im Geschäftsjahr 2025 (Ende: 31. März) konnte Marubeni den Umsatz um 7,4% auf 7,8 Bio. Yen (rund 47,6 Mrd. €) steigern. Der Gewinn kletterte um 6,7% auf 503 Mrd. Yen (etwa 3,1 Mrd. €). Rohstoffe und Energie bleiben die Hauptgewinnträger, auch wenn die Bereiche Finanzen und Immobilien zuletzt besonders stark zulegten.
Für das laufende Jahr erwartet Marubeni Zuwächse im Lebensmittel- und Chemiesektor. Außerdem sieht der Konzern in der Gesundheitswirtschaft ein neues Wachstumsfeld – aktuell noch klein, aber mit viel Potenzial für die Zukunft.
Die Dividendenpolitik überzeugt: In den letzten fünf Jahren hat Marubeni die Ausschüttung im Schnitt um 22,1% jährlich gesteigert – ein beachtlicher Wert. Auch dieses Jahr sollen wieder 100 Yen je Aktie (ca. 0,60 €) gezahlt werden, aufgeteilt in eine Zwischen- und eine Schlussdividende. Das entspricht einer Dividendenrendite von 3,5%.
Attraktive Bewertung und Rückkaufprogramm
Marubeni setzt auf Kontinuität: Die Dividende soll mit dem Unternehmenswachstum mitziehen. Zusätzlich kauft der Konzern regelmäßig eigene Aktien zurück. Im vergangenen Jahr flossen 80 Mrd. Yen in Aktienrückkäufe, aktuell sind weitere 40 Mrd. Yen vorgesehen.
Trotz des Kursanstiegs in den letzten Jahren liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei günstigen 9,1. Im Vergleich zu vielen westlichen Industriewerten ist die Aktie damit immer noch attraktiv bewertet.
Mein Fazit:
Wer als Dividenden-Anleger von Japans wirtschaftlicher Stärke profitieren möchte, sollte Marubeni im Auge behalten. Das Unternehmen bietet nicht nur globale Wachstumsperspektiven, sondern auch eine stabile und verlässliche Dividendenpolitik.
Kein Wunder, dass auch Warren Buffett hier investiert ist – und ich teile seine Einschätzung.