Schema nach Porter: Wettbewerbsfaktoren

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Der Ökonom Michael E. Porter hat 1980 ein sehr interessantes Schema zum Thema Wettbewerbsstrategie entwickelt. Er betont, warum es wichtig ist, eine Firma stets in Relation zu ihrem Wettbewerbsumfeld zu betrachten.

In dem Schema zeigt Porter 4 Haupteinflussfaktoren auf: Mögliche Mitbewerber, die in einem Markt erst noch eintreten, Lieferanten, Käufern und Ersatzprodukten. Hieraus leitet er, bezogen auf den Wettbewerb in einem Sektor, verschiedene Faktoren bzw. Kräfte ab, die auf einen Sektor wirken. In seinem Buch stellt Porter dies wie folgt dar:

Porter´s Fünf-Kräfte-Modell

Quelle: Porter, Competitive Strategy

Nehmen wir uns doch einen Moment und sehen uns dies einmal genauer an. Natürlich handelt es sich bei der obigen Darstellung lediglich um ein Modell und diese zeichnen sich per se eben dadurch aus, dass wichtige Faktoren hervorgehoben und andere der Klarheit halber weggelassen werden.

Porter entschied sich damals für das obige Schema. Wir könnten hier natürlich noch weitere Punkte einfügen, doch bleiben wir einmal dabei und wenden dies, als einfaches Beispiel, einmal auf den Markt für Festnetztelefonie an.

Wettbewerb – Porters Schema angewendet

Wir haben hier verschiedene Anbieter, welche um Kunden kämpfen. Die Festnetztelefonie ist z.B. bedroht durch Ersatzprodukte wie Skype oder extrem kostengünstige Voice over IP Lösungen. Hierdurch wird der Wettbewerbsdruck im Sektor angeheizt und die eigentlichen Produkte im Sektor in ihrer wirtschaftlichen Rentabilität gefährdet.

Gleichzeitig steigt durch die Verfügbarkeit von Ersatzprodukten die Macht der Käufer, welche billigere Preise verlangen können, da sie sonst zu den Ersatzprodukten wechseln.

Etwas schwieriger ist hier die Lieferantensituation, denn wirklich “geliefert” muss hier ja nicht wirklich werden. Viel mehr ist für die Festnetztelefonie entsprechende Infrastruktur nötig. Und um als Anbieter diese zu nutzen müssen wiederum Gebühren entrichtet werden.

Die Bedrohung durch potentielle Mitbewerber ist hier, denke ich, selbsterklärend. Damit wäre das obige Schema einmal in absoluter Kurzfassung zur Veranschaulichung angewendet.

Warum eigentlich solch ein Schema nutzen?

Hat uns die kurze Betrachtung im vorangehenden Abschnitt nun tatsächlich einen großen und neuen Erkenntnisgewinn gebracht? Darüber lässt sich mit Sicherheit streiten. Aber darum geht es bei derartigen Modellen in der Regel auch gar nicht.

Viel mehr möchte ein derartiges Modell Zusammenhänge darstellen, Klarheit schaffen und Ihren Analyseprozess effektiv strukturieren, so dass keine wichtigen Punkte übersehen werden. Ein derartiges Modell bringt Ihnen also kein “Geheimwissen”, sondern viel mehr ist es eine Strukturierungshilfe, die Ihnen hilft, die Dinge sehr klar zu sehen. Das obige Modell ist, wie gesagt, nur ein sehr einfacher Einstieg in den Analyseprozess.