Wirecard-Aktie: War es das jetzt?

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Der DAX hat seinen Aufwärtstrend zur Wochenmitte weiter gefestigt und nähert sich mit großen Schritten der 12.100-Punkte-Marke. Zu den stärksten Werten gehört auch heute wieder die Aktie der zuletzt massiv gebeutelten Wirecard. Und das aus gutem Grund, denn es zeichnet sich eine überraschende Wende im Wüsten Dschungel aus Betrugsvorwürfen ab.

Hier noch einmal ein kurzer Abriss: Mehrfach hatten Journalisten der Financial Times (FT) in den letzten Monaten  über mögliche Unregelmäßigkeiten und Manipulationen beim Zahlungsabwickler, vor allem in der asiatischen Niederlassung, berichtet, was die Aktie zwischenzeitlich bis auf Kurse unter 90 Euro abstürzen ließ. Über den Wahrheitsgehalt der Berichterstattung wurde wild spekuliert. Denn Wirecard war in den vergangenen Jahren mehrfach Opfer von dubiosen Attacken gewesen. Doch diesmal kamen die Anschuldigungen von einer der renommiertesten Wirtschaftszeitungen der Welt. Man gesteht der FT schon ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit zu.

Nachdem Wirecard bereits mehrfach angekündigt hat, gegen die FT-Journalisten rechtlich vorgehen zu wollen, kommen die rechtlichen Schritte nun von ganz anderer Stelle. Niemand Geringerer als die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufssicht (Bafin) selbst hat bei der Staatsanwaltschaft München Strafanzeige gegen mehrere Beteiligte gestellt. Die Bafin ist nach ihren Untersuchungen zu den Aktienbewegungen nach den jeweils erschienenen Berichten in der FT der Meinung, dass Wirecard „Opfer einer gezielten Attacke von Börsenspekulanten“.

Treffen die Vorwürfe zu, wäre das schon ein starkes Stück

Man traut ja Shortsellern schon so einiges zu. Aber wenn ein Blatt wie die Financial Times in derartige Aktionen verstrickt sein soll, wäre das schon ein starkes Stück. Es dürfte also weiter spannend bleiben. Der Wirecard-Aktie tut die heutige Meldung jedenfalls gut. Nach Börsenstart legte das DAX-Papier einen 4%-Spurt auf 125 Euro hin.