Peking will mehr Gerechtigkeit – Milliardäre müssen bluten!

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In keinem anderen Land der Welt gibt es so viele Milliardäre wie in China – nicht einmal in den USA. Gleichzeitig gilt die Volksrepublik als das Land, in dem das Vermögen am ungerechtesten verteilt ist. Für die Pekinger Zentralregierung Grund genug, die Superreichen stärker an die Kandare zu nehmen und deren zügellose Geldvermehrung zu unterbinden.

Kommunistische Partei will hohe Einkommen beschneiden

Schauen Sie: Die Regulierungswut der chinesischen Behörden zum Nachteil der dortigen Tech-Konzerne lässt sich auch auf diese Problematik zurückführen. Reichtum ja, aber für alle und nicht bloß für wenige, lautet aktuell Pekings Motto.

Man wolle exzessiv hohe Einkommen beschneiden und reiche Unternehmen dazu ermutigen, mehr an die Gesellschaft zurückzugeben. Klar: Das klingt natürlich erst einmal nach Sozialismus und Enteignung.

Peking braucht die Tech-Konzerne

Dass Peking aber die Tech-Konzerne so stark verzwergen wird, dass diese obsolet werden, ist laut Experten eher unwahrscheinlich.

Der Grund: Die Unternehmen sind der Grundpfeiler des wirtschaftlichen Aufschwungs der Volksrepublik. Bisher ist China jedenfalls viel zu gut damit gefahren, als dass man nun wieder groß davon abrücken würde. Auch dürfte man in Peking kein Interesse daran haben, das Feld der westlichen Konkurrenz zu überlassen.

Milliardäre müssen bluten

Nichtsdestotrotz müssen sich die Milliardäre Chinas warm anziehen. In seinem „Milliardärsindex“ hat das Finanzportal „Bloomberg“ kürzlich die Auswirkungen der Regulierungswelle auf die Vermögen der Superreichen zusammengetragen.

Kurzum: Das Vermögen der damals zehn reichsten Chinesen schrumpfte um einen zweistelligen Milliarden-Dollar-Wert – vor allem weil die Aktienkurse der Tech-Konzerne und damit die Beteiligungen der Superreichen in Bedrängnis gerieten.

Die größten Einbußen verzeichnete laut „Bloomberg“ Pony Ma, Chef des Internetgiganten Tencent. Pony Ma verlor demnach 13,8 Milliarden Dollar. Dahinter folgen Alibaba-Gründer Jack Ma und Evergrande-Chef Hui Ka Yan mit jeweils 13,2 Milliarden Dollar. Alle drei Konzerne stehen derzeit im Visier der Behörden.

Aber was heißt das für Sie als Anleger?

Auf den ersten Blick sorgen die Regulierungsmaßnahmen sicherlich für Sorgenfalten. Dennoch gibt es auch sehr viele positive Punkte.

Erstens: Die Regulierung ermöglicht am Ende einen verlässlichen Rahmen, an dem sich die Konzerne orientieren können. Forcierte Maßnahmen wie Datenschutz und Mindestlöhne sind im Prinzip langfristig positiv zu bewerten und stärken das Image der Unternehmen – gerade im Ausland.

Zweitens: Die Wachstumsstorys von Tencent, Alibaba und Co. sind intakt. Beide Konzerne konnten zuletzt starke Zuwächse sowohl bei Umsatz als auch Gewinn verzeichnen. Zudem profitieren die Unternehmen letztlich durch eine Verringerung der Armut in China, wie es Peking auf dem Schirm hat.

Drittens: Die Aktien der Tech-Konzerne sind aktuell eher günstig bewertet. Als Anleger haben Sie deshalb jetzt eine hervorragende Möglichkeit, zu einem guten Preis auf die Neugestaltung des chinesischen Tech-Markts zu setzen.