China: Peking forciert Konsolidierung im heimischen E-Automarkt!

Inhaltsverzeichnis

China ist seit Jahren der größte Automarkt der Welt. Das Reich der Mitte ist für gut ein Drittel der weltweiten Gesamtumsätze aller Hersteller verantwortlich. Dabei geht es längst nicht mehr nur um die klassischen Verbrenner. Wie Sie sicher wissen, ist China auch in Sachen Elektromobilität mit Abstand die Nummer 1.

China auf Elektrokurs

In keinem anderen Land dieser Erde werden so viele Stromer verkauft wie in der Volksrepublik. Schauen Sie sich einfach diese Zahlen an: Allein in den ersten acht Monaten 2021 wurden dort 1,64 Millionen Fahrzeuge mit alternativen Antrieben (NEV) abgesetzt. Das sind 222 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Doch damit nicht genug: Laut dem Verband „China Passenger Car Association“ soll der Anteil der NEVs am chinesischen Gesamtabsatz bis 2025 auf 20 Prozent steigen, bis 2030 gar auf 40 Prozent. Zum Vergleich: Von Januar bis August lag jener Anteil bei 13 Prozent, im letzten Jahr nur bei 5,4 Prozent.

Unglaublicher Start-up-Hype

Da verwundert es kaum, dass nicht nur ausländische Konzerne den Markt bedienen wollen, sondern vor allem junge heimische Firmen. In keinem anderen Staat der Welt gibt es so eine enorme Dichte an Elektro-Start-ups. Beobachter schätzen, dass es im Reich der Mitte mehr als 300 solcher Jungfirmen gibt.

Angetrieben wurde der Gründerhype von der Pekinger Zentralregierung. Diese hat in den letzten zehn Jahren die E-Autobranche mit insgesamt 100 Milliarden Dollar subventioniert. Das Kalkül: Die Kommunistische Partei wollte schon früh heimische Hersteller und Innovationen fördern, um ausländischen Konkurrenten den Schneid abzukaufen.

Nicht zuletzt zielte Peking damit auch auf den Export. Schließlich wollen immer mehr der Start-ups inzwischen ihre Stromer zum Beispiel auch auf europäische Straßen bringen.

Peking forciert Konsolidierung

Nun aber forciert die Regierung einen Kurswechsel. Vielleicht haben Sie diese Meldung auch in den Medien gelesen: Informationsminister Xiao Yaqing kündigte kürzlich an, die Anzahl heimischer E-Auto-Hersteller verringern zu wollen. China habe einfach zu viele Produzenten und werde deswegen eine Konsolidierung fördern, so der Politiker.

Bereits im letzten Jahr hatte Peking damit begonnen, die einst hohen Subventionen für die E-Branche sukzessive zu kürzen. Offenbar gefiel es der Regierung nicht, dass zwar viele Jungfirmen die staatlichen Gelder abgegriffen, aber nie tatsächliche Modelle auf den Markt gebracht haben – trotz ambitionierter Ankündigungen.

Aber was heißt das nun für Sie als Anleger?

Nun, höchstwahrscheinlich werden in den kommenden Monaten und Jahren etliche chinesische E-Start-ups von der Bildfläche verschwinden. Das wiederum schafft Potenzial für die größten Wettbewerber, die sich den Markt zusammen mit den ausländischen Konkurrenten nun untereinander besser aufteilen können.

Zu den Unternehmen, die die Konsolidierung wohl überleben werden, gehören sicherlich BYD und Geely. Die beiden Konzerne haben ausreichend finanzielle Mittel und bereits einen gewissen Einfluss im Stromerbereich. Aber auch die etwas kleineren Firmen wie Nio oder XPeng dürften weiterhin aktiv bleiben. Beide Unternehmen legten zuletzt ein grandioses Absatzwachstum hin.

Harte Zahlen gefordert

Als Anleger sollten Sie besonders auf jene Firmen achten, die bereits Elektroautos auf die Straßen gebracht haben. Diese haben einen deutlichen Vorsprung gegenüber Start-ups, die bislang nur in der Entwicklung tätig sind.

Ähnlich sieht das jedenfalls auch Informationsminister Xiao Yaqing. Der Politiker mahnte, dass der E-Sektor zu technologielastig sei. Es werde zu viel Geld in die Entwicklung gesteckt. Dabei müsse die junge Industrie jetzt marktorientierter arbeiten und endlich nennenswerte Umsätze und Gewinne generieren. Eine klare Ansage.

Bleiben Sie in Sachen China also weiterhin am Ball.