Zoom – Besserer Ausblick macht Anlegern Hoffnung

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Der seit fast zwei Jahren arg schwächelnde kalifornische Videokonferenz-Anbieter Zoom Video Communications erfreut seine leidgeprüften Anleger zum Start ins Geschäftsjahr endlich wieder einmal und erhöht den Ausblick. Ist das bereits der Turnaround?

Umsatzentwicklung überrascht positiv

Im am 30. April 2023 beendeten ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024 gelang es Zoom, den Umsatz im Vorjahresvergleich um 3 Prozent auf knapp 1,11 Milliarden US-Dollar zu steigern. Das ist zwar erneut das schwächste Quartalswachstum seit Unternehmensgründung 2011. Nach 4 respektive 5 Prozent in den beiden vorherigen Quartalen wurde der Trend aber zumindest verlangsamt. Zudem liegt der Umsatz leicht über den durchschnittlichen Analysten-Erwartungen von etwa 1,08 Milliarden Dollar. Währungsbereinigt beträgt das Umsatzplus sogar 5 Prozent.

Gut entwickelte sich der Bereich Enterprise mit einem um 13 Prozent auf 632,0 Millionen Dollar gesteigerten Umsatz, wogegen sich das Online-Segment angesichts der zunehmenden Rückkehr vieler Arbeitnehmer in die Büros nach dem Ende der Pandemie-Maßnahmen um 8 Prozent auf 473,4 Millionen Dollar verschlechterte.

Bereinigter Gewinn steigt

Nach der bereinigten Non-GAAP-Berechnung ist der operative Gewinn des im NASDAQ-100 notierten Konzerns im Vergleich zum Vorjahresquartal auch wegen einer gesteigerten Effizienz um knapp 6 Prozent auf 422,3 Millionen Dollar gestiegen. Die entsprechende Marge verbesserte sich von 37,2 auf 38,2 Prozent.

Das bereinigte Nettoeinkommen lag mit 353,3 Millionen Dollar um fast 12 Prozent über dem Vorjahreswert. Der bereinigte verwässerte Gewinn je Aktie erhöhte sich von 1,03 auf 1,16 Dollar und übertraf damit die von den Experten im Schnitt errechneten knapp 1 Dollar deutlich.

Höhere Prognose, höherer Aktienkurs

Für das laufende zweite Quartal des Geschäftsjahres 2024 erwartet das Zoom-Management einen Umsatz von 1,11 bis 1,115 Milliarden Dollar, also einem bestenfalls minimalen Anstieg zum ersten Quartal. Das bereinigte operative Einkommen soll auf 405 bis 410 Millionen Dollar zurückgehen und der Gewinn je Aktie auf 1,04 bis 1,06 Dollar. Dieser Ausblick war von den Analysten so erwartet worden.

Besser als gedacht fällt jedoch die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2024 aus: Hier wird nun ein Umsatz in Höhe von 4,465 bis 4,485 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt anstatt der bisherigen 4,435 bis 4,455 Milliarden Dollar. Das bereinigte operative Ergebnis soll 1,63 bis 1,65 Milliarden Dollar erreichen und der Gewinn je Aktie bei 4,25 bis 4,31 Dollar liegen (bisher: 4,11 bis 4,18 Dollar). Branchenexperten hatten durchschnittlich mit einem Umsatz von 4,45 Milliarden Dollar und einem Gewinn je Aktie von 4,22 Dollar gerechnet. Die Zoom-Aktie, die seit August 2021 nahezu ungebremst von 330 auf 55 Euro abgestürzt war, hat sich seit ihrem Tief von Ende April ein wenig erholt. Nach dem angehobenen Ausblick zog die Aktie nachbörslich in den USA und am frühen Vormittag in Deutschland noch einmal um einige Prozent an, am späten Vormittag bleibt bei knapp 66 Euro aber nur noch ein Plus von etwa 1 Prozent übrig.