British American Tobacco-Aktie: Trotz Dividende kein Selbstläufer

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Wenn Unternehmen jährlich 10% des Aktienkurses als Dividende ausschütten, freuen sich Anleger. Doch nicht immer sind diese Aktien auch wirklich gute Investments. Da wir alle Unternehmen auf Herz und Nieren checken, haben wir bei British American Tobacco unsere Zweifel – trotz Dividendenrendite von 10%.

Erfahren Sie mehr über unsere Sicht auf die Aktie. British American Tobacco (BAT) ist der weltweit größte börsennotierte Tabakkonzern. BAT vertreibt über 300 Marken in mehr als 190 Ländern, produziert in 44 Ländern und ist Marktführer in rund 60 Ländern. Zu den bekanntesten Marken zählen Dunhill, Pall Mall, Lucky Strike und Kent. 

Ohne Rauch geht’s auch

BAT schrieb im Geschäftsjahr 2023 einen Verlust von 14,4 Mrd £. Der Grund waren Sonderabschreibungen von 27,6 Mrd £ auf die Firmenwerte der in den USA akquirierten Zigarettenmarken wie Camel, Pall Mall und Reynolds. Notwendig geworden war dies aufgrund der erwarteten Absatzrückgänge, des makroökonomischen Drucks sowie des möglichen Verbots von Menthol-Produkten in den USA. Der Cashflow stieg um 3% auf 10,7 Mrd £ und lag im Rahmen unserer Erwartungen.

Die Umsatzentwicklung war von negativen Währungseffekten geprägt. So ging der Umsatz um 3,0% auf 64,2 Mrd £ zurück. In Lokalwährungen wurde der Umsatz dagegen um 3,1% gesteigert. Der Umsatz mit rauchfreien Produkten legte um 21,0% zu. Wachstumstreiber waren die Kautabakmarke VELO sowie die E-Zigarettenmarke VUSE. Der Anteil an rauchfreien Produkten erreichte 16,5% vom Nettoumsatz (ohne Verbrauchssteuern). Das Ziel ist es, den Umsatzanteil bis 2035 auf über 50% zu steigern. Die Sparte erreichte zwei Jahre früher als geplant die Gewinnzone und steuerte 398 Mio £ zum Gewinn bei.

Was uns trotz 10% Dividende Sorgen macht

Im herkömmlichen Zigarettengeschäft profitierte BAT von Preissteigerungen. Die geringeren Absatzmengen wurden dadurch wettgemacht und der Spartenumsatz in Lokalwährungen leicht gesteigert. Für 2024 stellt BAT ein organisches Umsatz- und Gewinnwachstum im unteren einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Unter Einbezug von Währungseffekten zeichnet sich eine Stagnation ab.

Ein mögliches Verbot von Menthol-Produkten würde BAT kurzfristig belasten, zumal dies auch die Marke VUSE betreffen würde. Dieser Gegenwind macht uns bei BAT Sorgen – vor allem, da zunehmend Alternativ-Produkte in der Kritik stehen. Die 10% Dividendenrendite sind bei BAT Schmerzensgeld, die Aktie ist kein Selbstläufer.