Zebra Technologies streicht Prognose zusammen

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Die Schlagwörter Automatisierung und Künstliche Intelligenz sind in aller Munde. Vor allem der Bereich Datenerfassung und deren Weiterverarbeitung lassen sich mit Künstlicher Intelligenz (kurz KI) erheblich verbessern. Ein Player auf diesem Gebiet ist der US-Konzern Zebra Technologies, der in den zurückliegenden Jahren mit enormen Wachstumsraten punkten konnte.

Mit den gerade präsentierten Zahlen zur Geschäftsentwicklung zeigten sich die Anleger aber überhaupt nicht zufrieden. Die Investoren ließen die Papiere direkt nach den Zahlen fallen wie die sprichwörtliche heiße Kartoffel.

Zebra Technologie: Der Spezialist für Datenerfassung- und verarbeitung

Auch wenn die Firma hierzulande eher unbekannt sein dürfte, Zebra Technologies ist beileibe kein Startup mehr. Das Unternehmen wurde bereits im Jahr 1969 gegründet und beschäftigt inzwischen über 10.500 Mitarbeiter. Die in Illinois ansässige Gesellschaft ist auf die Herstellung von Barcode-Druck- und Lesetechnologien spezialisiert.

Die Firma ist auch ein Anbieter von Enterprise Asset Intelligence und stellt Anwendungen zur Kontrolle von Maschinen und Arbeitsprozessen her. Beispiele von diesen Produkten und Arbeitsprozessen sind Datenfassungssysteme wie Drucker, Barcode Scanner sowie auch Echtzeit-Ortungssysteme und Radiofrequenz-Überwachungsmodule.

Datenverfügbarkeit treibt Automatisierung voran

Dabei profitiert Zebra Technologies von der Automatisierungswelle, die quer durch zahlreiche Industrien rollt. Die zunehmende Verbreitung von IT und internetbasierter Automatisierung in Einzelhandel, Logistik und Produktion bedeutet, dass immer mehr Daten erfasst und analysiert werden müssen. Hier kommen Zebras Produkte ins Spiel.

Die mobilen Computer und RFID (Radiowellen-Identifikations)-Geräte erfassen in Echtzeit jede Menge Daten, was Unternehmen dabei hilft, ihre Roboter zu überwachen und die Produktivität zu steigern. Das geht so weit, dass sogar Spieler in der National Football League (NFL) mit RFID-Tags ausgestattet sind, um ihre Leistung in Echtzeit zu überwachen.

Kräftige Expansion in den letzten Jahren…

Mit seiner Positionierung konnte der US-Konzern in den zurückliegenden Jahren beachtliche Zuwachsraten erreichen. Seit 2014 kletterte der Umsatz von 1,67 Milliarden Dollar auf 5,78 Milliarden Dollar in 2022. Zeitglich verbesserte sich der Gewinn von 32 auf 463 Millionen Dollar.

….aber Wachstumsdelle im zweiten Quartal

Zuletzt stockte es aber im Getriebe: Die Unternehmenskunden zögern mit ihren Investitionen, was zu deutlichen Bremsspuren im Zahlenwerk führte. Ebenso sorgte der Lagerbestandsabbau der Kunden für Gegenwind: So sank der Umsatz im zweiten Quartal um 17,3% auf 1,21 Milliarden Dollar. Damit beschleunigte sich der Umsatzrückgang (Q1 2023: -1,9%). Zudem wurden die Umsatzschätzungen der Analysten um 100 Millionen Dollar verfehlt.

Die bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) reduzierte sich gleichzeitig um 0,7 Prozentpunkte auf 21,2%. Das (verwässerte) Ergebnis je Aktie lag im Berichtszeitraum mit 3,29 Dollar ebenfalls deutlich (- 29%) unter dem Niveau des Vorjahresquartals.

Prognose wird zusammengestrichen

Enttäuschend war für die Anleger auch die Prognose des Unternehmens. Für das Gesamtjahr stellt das Management von Zebra nun einen Umsatzrückgang von 20% bis 23% in Aussicht. Zum Vergleich: Bislang war die Konzernführung lediglich von einem Rückgang zwischen 2% und 6% ausgegangen. Die bereinigte Vorsteuergewinn-Marge (EBITDA) wird voraussichtlich bei 18% und damit 4% unter der bislang angepeilten Prognose liegen.

Analysten wittern trotz gekappter Prognose Kurspotenzial

Unterdessen haben auch die Analysten ihre Schätzungen (Quelle: Seekingalpha) drastisch reduziert. Die Banker erwarten, dass der Gewinn je Aktie in 2023 bei 9,74 Dollar liegt. Damit liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei rund 25. Bei einem aktuellen Börsenwert von 12,4 Milliarden Dollar wird Zebra zudem mit dem 2,88-fachen des für 2023 erwarteten Umsatzes bewertet.

Trotz der reduzierten Prognose wittern die Analysten im Summe wieder Kurspotenzial. Das durchschnittliche Kursziel der 14 Analysten, die sich mit der Aktie beschäftigen (Quelle: Marketwatch) liegt mit 312,50 Dollar rund 25% über dem aktuellen Kursniveau.