Xero: Bringt das langweilige Geschäft Gewinne?

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Egal, ob Fußballfan oder nicht: Die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer kann in Deutschland niemand verpassen. Die Läden sind voll mit Trikots und anderen Fanartikeln, Public Viewing Events werden angekündigt und, und, und.

Die Frauen-WM hängt in puncto öffentliche Präsenz definitiv hinterher, schlägt sich aber gut. Trotz der Zeitverschiebung knackten bereits die Übertragungen der ersten Spiele die Millionen-Marke. Laut Euro-Monitor soll es einen neuen Zuschauerrekord im Frauenfußball geben. Insgesamt werden 2 Milliarden Zuschauer erwartet – das freut Spielerinnen, Veranstalter und Sponsoren gleichermaßen.

Xero: Hierzulande noch unbekannt, aber in Australien eine große Nummer

Für Sie als Anlegerin oder Anleger lohnt natürlich ein Blick auf die Bande. Gibt es da vielleicht Unternehmen, die sich gut in Ihrem Depot machen würden? Wenn Sie sich eine Spielübertragung anschauen, fällt Ihr Blick bestimmt auf die Werbung von Xero (WKN: A1H4J8). Das Unternehmen, das cloudbasierte Buchhaltungssoftware für kleinere und mittlere Unternehmen herstellt, stammt aus Australien und ist offizieller Partner der Frauen-WM. Der Börsenwert der Firma liegt bei 12 Milliarden Dollar. Xero gehört damit zu den wertvollsten Unternehmen des Landes.

Chart Xero, Quelle Aktien Screener Investor Verlag

Hersteller von Buchhaltungssoftware – zugegeben, das klingt nicht gerade sexy – aber Xero beweist einmal mehr, dass sich mit langweiligen Produkten gut Kohle machen lässt. Im letzten Jahr hat Xero mit der Software 900 Millionen Dollar umgesetzt, in den letzten fünf Jahren konnte das Unternehmen pro Jahr rund 30 % wachsen. Das ist ohne Frage ordentlich, sodass die Aktie seit Jahresanfang ein Plus von 70 % verzeichnen konnte.

Die rasante Entwicklung hängt vor allem mit einem Anstieg der Firmengründungen zusammen. Mit einem kleinen Business durchzustarten, erfreut sich in Australien zunehmender Beliebtheit. Der Trend hat während der Corona-Pandemie sogar einen weiteren Schub bekommen.

Stabiles Geschäft mit hoher Preissetzungsmacht

Die Gründer sind oft Visionäre, die mit Buchhaltung nicht viel am Hut haben. Der Papierkram ist ihnen eher lästig, aber er muss erledigt werden. Auf der Suche nach einer einfachen Lösung landen viele bei Xero und bleiben, denn: Wer einmal seine Daten hochgeladen und sich ins System eingefuchst hat, bleibt in der Regel dort.

Bruttomarge bei fast 90 %

Xero hat ein stabiles Geschäft mit einer hohen Preissetzungsmacht in Australien. Die Bruttomarge liegt bei fast 90 %. Ob Xero in Zukunft weiterwachsen wird und für Sie als Investment interessant sein könnte, hängt vor allem davon ab, ob die Expansion auf den internationalen Markt gelingt.

Dabei wird Xero sich gegen größere Konkurrenten behaupten müssen, wie zum Beispiel Intuit, ein 140 Milliarden Dollar schwerer Software-Gigant aus den USA. Mit Quickbooks bietet Intuit ebenfalls eine Softwarelösung an, mit der Kleinunternehmer ihre Buchführung bequem erledigen können. Intuit wird seine Position als Platzhirsch sicherlich verteidigen, zumal Quickbooks nicht nur günstiger ist als die Software von Xero, sondern auch mehr kann. Allerdings besticht die Xero-Software mit einer einfachen Bedienbarkeit.

Reicht das aus, um außerhalb Australiens Fuß zu fassen? Die Börse bewertet Xero mit dem 12-fachen des erwarteten Umsatzes, ist also bezüglich des Wachstums optimistisch.

Ein Blick auf die Australier könnte daher interessant sein.