Workday – lukrativer „Faktor Mensch“

Inhaltsverzeichnis

Die Aktie des US-Technologieunternehmens Workday ist nicht gerade billig. Nichts Außergewöhnliches für Techies. Ein näherer Blick darauf könnte durchaus lohnen.

Working all Day

Der „Faktor Mensch“ ist bei der US-Tech Firma Workday der entscheidende Faktor des Geschäftsmodells. Es geht somit, wie es so schön im Dumm-Deutschen heißt, um „Human Resources“ bzw. „Human Capital Management“ (HCM). Cloud-basiert bieten die US-Amerikaner ihren Unternehmenskunden Plattformen zur Optimierung und effizienterer Gestaltung des Personal- sowie Finanzwesens. Ob wir dies von irgendwo her kennen? Zweifellos, denn Workday ist genau da aktiv, wo auch die deutsche SAP unterwegs ist.

Das Unternehmen hat, im Unterschied zum deutschen Mammut, eine spürbar kürzere Historie. Gegründet wurde Workday nämlich im März des Jahres 2005. Vom Hauptsitz in der Stadt Pleasanton (US-Bundesstaat Kalifornien) aus führt das Management weltweit mehr als 18.000 Beschäftigte, und diese (m, w, d) haben im abgelaufenen Quartal wieder für gute Zahlen gesorgt.

Starkes Wachstum im abgelaufenen Quartal

Vor wenigen Tagen präsentierten die Menschen von Workday die Zahlen für das abgelaufene Quartal. In jenen drei Monaten stiegen die Umsatzerlöse auf 1,79 Milliarden US-Dollar. Ein Plus von knapp 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, als „nur“ 1,54 Dollar erlöst wurden. Der Gewinn je Aktie stieg noch deutlicher – von 0,83 US-Dollar im Vorjahresquartal auf nunmehr 1,43 Dollar.

Sowohl bei den Umsätzen als auch beim Gewinn je Aktie wurden somit die durchschnittlichen Analystenschätzungen übertroffen. Die Glaskugel-Schauer hatten Umsätze von 1,77 Milliarden Dollar erwartet, also geringfügig weniger, als tatsächlich in die Kasse floss. Beim Gewinn indes betrugen die Durchschnittsschätzungen 1,26 US-Dollar je Aktie – deutlich weniger als jetzt gemeldet.

Pluspunkte des Workday Geschäftsmodells

Wer alles macht, macht bisweilen auch einiges falsch. Deshalb halte ich es für positiv, dass sich das Unternehmen in punkto HCM in einigen Bereichen nachweisliche Expertise erworben hat und zudem seinen Kunden einiges bietet, was der Wettbewerb – zumindest nicht in dieser ausgefeilten Form – kaum hat.

So können Firmen über die Workday Plattform Tools nutzen, die etwa das eigene Talentmanagement optimieren und den Status quo transparenter analysieren. Dies alles angereichert durch eine gute Portion Künstlicher Intelligenz (KI). Im besten Fall können Unternehmenskunden den Einsatz ihrer Mitarbeiter verbessern und nicht zuletzt zwecks Margenverbesserungen an ihren Strategien feilen.

Was bedeutet dies für die Aktie von Workday?

Etwas Gutes, wie Experten behaupten. Dieser Sicht schließe ich mich an. Für mich ist die Aktie von Workday (WKN A1J39P) aussichtsreich. Insbesondere auf dem aktuell etwas gedrückten Niveau. Hierzu ein paar Einzelheiten.

Momentan notieren die Anteilsscheine bei nahezu 250 US-Dollar. Anfang November des vergangenen Jahres lag der Kurs noch bei gerade mal 130 Dollar. Treue Investoren haben seitdem, sofern sie denn seinerzeit eingestiegen sind, ihren Einsatz knapp verdoppeln können. Aber bis zum historischen Hoch bei rund 300 Dollar ist noch gut Luft. Dies zeigt einmal mehr, dass Anleger bei den teils sehr spekulativen und riskanten Tech-Werten einen ziemlich langen Atem haben müssen.

Auf längere Sicht zeigt sich die Aktie von Workday als mindestens passables Investment. In den vergangenen zehn Jahren ergab sich ein Gesamtgewinn von rund 230 Prozent, in den vergangenen fünf Jahren von gut 70 Prozent. Auf Jahressicht legten die Papiere mehr als 50 Prozent zu, seit Beginn des Jahres um knapp 50 Prozent. Meine Meinung: Auf dem derzeitigen Kursniveau scheint die Aktie attraktiv. Risikobereite Anleger können sich ein paar Stücke ins Depot legen. Für einen größeren Einstieg würde ich auf einen erneuten Kursrücksetzer in den Bereich von 190/200 US-Dollar warten.