Wolter Kluwers  – Dollargewinner

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Der international tätige Fachverlag Wolters Kluwer hat 2022 Umsatz und Ertrag kräftig gesteigert. Für die Aktionäre gibt es eine höhere Dividende.

Über 60% Umsatz in Nordamerika

Der niederländische Konzern bietet Fachinformationen und Dienstleistungen in gedruckter und digitaler Form für Kundensegmente  wie Gesundheit, Steuern, Recht und Governance an und war damit im vorigen Geschäftsjahr recht erfolgreich. Da Wolters Kluwer über 60% seiner Erlöse in Nordamerika generiert, spielte dabei der starke Dollar eine überragende Rolle. Die Umsätze kletterten unternehmensweit um 14% auf knapp 5,5 Milliarden Euro. Bei konstanten Wechselkursen wäre das Wachstum mit plus 5% gerade einmal gut ein Drittel so hoch ausgefallen.

Ähnlich sieht es bei den Gewinnen aus: Das bereinigte operative Ergebnis stieg um stolze 18% auf 1,4 Milliarden Euro – in konstanter Währung waren es dagegen nur 7%. Die operative Umsatzmarge legte um 0,8 Prozentpunkte auf 26,1% zu. Der bereinigte Nettogewinn expandierte dank der Wechselkurseffekte sogar um 20% auf 1,1 Milliarden Euro. Ohne die Währungsgewinne waren es nur 6% Plus. Das gleiche gilt für das Ergebnis je Aktie, das um 22% auf 4,14 Euro zulegen konnte. Zu konstanten Wechselkursen waren es dagegen lediglich 8%.

Mehr Dividende und hohe Aktien-Rückkäufe

Die Anleger sollen von den über den Prognosen liegenden 2022er Ergebnissen mit einer Dividendenerhöhung um 15% auf 1,81 Euro je Aktie profitieren. Zudem hat Wolters Kluwer 2022 Aktien-Rückkäufe im Wert von einer Milliarde Euro vorgenommen. Das gleiche Volumen strebt das Management auch für das laufende Geschäftsjahr 2023 an – 100 Millionen Euro davon hat das Unternehmen bis jetzt schon erworben.

Insgesamt ist der Ausblick jedoch recht verhalten. Ein Grund sind die Erwartungen bezüglich der Wechselkurse. Jeder Cent, den der Dollar gegenüber dem Euro aufwertet, schlägt sich beim Ergebnis je Aktie mit rund 3 Cents nieder – und so stark klettern wie 2022 soll der Greenback den Prognosen zufolge 2023 nicht mehr.

Aktienkurs strebt nach oben

Die bereinigte operative Marge sieht das Management in diesem Jahr bei 26,1% bis 26,5% und damit nur knapp über dem 2022er Wert von 26,1%. Beim Gewinn je Aktie peilt Wolters Kluwer zu konstanten Wechselkursen einen hohen einstelligen Prozent-Zuwachs an und damit wieder in etwa so viel wie 2022 mit 8%.

Die Aktie von Wolters Kluwer honoriert das gute Jahresergebnis und die höhere Dividende im Vormittagshandel mit einem Kursgewinn von rund 3% auf knapp 108 Euro. Sie stößt damit an den oberen Rand der seit Juli 2022 anhaltenden Seitwärtstendenz zwischen 97 und 109 Euro.