Williams Companies – gut versorgt

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Der US-amerikanische Energieversorger Williams Companies steht bei Investoren nicht gerade im Rampenlicht. Wohl zu Unrecht, wenn man sich die Qualitäten des Unternehmens etwas genauer anschaut.

Gas nehmen, Gas geben

Das Unternehmen wurde vor 114 Jahren gegründet, ist somit ein Energieversorger mit Tradition. Der Hauptsitz der Firma befindet sich in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma. Weltweit sind für die Company rund 6.500 Menschen tätig. Die Aktie (WKN: 855451) ist im US-amerikanischen Aktienindex S&P 500 gelistet.

Angesichts der momentanen Situation an den globalen Energiemärkten ist der Geschäftsfokus des Unternehmens wohl so aktuell, vielleicht auch brisant, wie nie zuvor. Denn die Amerikaner fördern und produzieren Erdgas, verarbeiten dies weiter und transportieren es zu ihren Kunden.

Williams Companies betreibt in den USA drei Gaspipelines mit einer Länge von insgesamt 24.000 Kilometern. Durch die Rohre können Tag für Tag 340 Millionen Kubikmeter Gas transportiert werden. Diese Menge entspricht nach Branchenangaben ungefähr rund 10 Prozent des täglichen Energieverbrauchs in den USA.

Q2-Zahlen überzeugend

Für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres meldete das Unternehmen Umsatzerlöse von 2,49 Milliarden US-Dollar. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 2,28 Milliarden US-Dollar. Mit 2,46 Milliarden US-Dollar lagen die Analysten-Schätzungen geringfügig unter dem gemeldeten Ist-Wert.

Überproportional stieg der Gewinn je Aktie – und zwar von 0,27 US-Dollar im zweiten Quartal des Vorjahres auf nunmehr 0,40 US-Dollar. Hier lagen die Analystenschätzungen mit 0,375 US-Dollar je Anteilsschein spürbar niedriger. Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet das Management einen Gewinnzuwachs (EBITDA – Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) in einer Spanne von + 8,3 bis + 13,6 Prozent.

Aufs Jahr gesehen dürften die Amerikaner rund 1,70 US-Dollar Dividende je Anteilsschein zahlen. Auf Basis des aktuellen Aktienkurses würde sich daraus eine Dividendenrendite von gut 5 Prozent ergeben. Absolut betrachtet durchaus üppig, relativ gesehen für einen Versorger nicht außergewöhnlich hoch.

Aktienkauf könnte lohnen

Seit Jahresbeginn 2020 kennt die Aktie von Williams Companies nur eine Richtung, aufwärts – zwischenzeitliche Korrekturen, die einfach sein mussten, inklusive. Erfreulich gut ist die Kursbilanz seit Beginn dieses Jahres. In den vergangenen gut acht Monaten kommen da alles in allem rund 45 Prozent Kursplus raus.

Nicht berauschend allerdings sieht die Performance für die vergangenen zehn Jahre aus. Da schreibt die Aktie mit rund -5 Prozent rote Zahlen. Momentan liegt der Kurs bei knapp 33 US-Dollar. Bis zum historischen Hoch, das die Aktie zum Jahreswechsel 2015/2016 bei rund 60 US-Dollar erreichte, ist es also noch ein ordentlicher Weg. Wenn man allerdings bedenkt, dass die Anteilsscheine zu Beginn des Jahres 2019 noch für spürbar unter 20 US-Dollar gehandelt wurden, ist tatsächlich einiges passiert. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 21 für das laufende Geschäftsjahr und knapp 19 für das Geschäftsjahr 2023 unterstellt der Analysten-Konsens eine nach meiner Meinung faire Bewertung. Angesichts der absolut gesehen hohen Dividendenrendite können sich geduldige Investoren ein paar Stücke ins Depot legen. Vorsicht: In Deutschland ist die Aktie vergleichsweise markteng, deshalb Kauflimits setzen.