Wie Sie als Anleger vom Kreuzfahrtboom profitieren
Als Arnold Donald, Chef der weltgrößten Kreuzfahrtlinie Carnival (WKN: 120100) im April 2021 „von einer aggressiven Rückkehr des Geschäfts“ und „höheren Preisen als vor Corona“ sprach, wurde er von Branchenkennern bestenfalls belächelt. Viele dachten, er hätte den Bezug zur Realität verloren.
Tatsächlich hatte Donald seine Branche jedoch genau richtig eingestuft. Sein Nachfolger Josh Weinstein konnte bereits 2023 die wohl rasanteste Erholung im Reisegeschäft melden. Umsatz, Erträge und Gästezahlen waren höher als vor der Krise, die Auslastung lag bei 109 Prozent. Und der schnelle Erfolg nach Corona war kein Strohfeuer. Im Gegenteil.
In diesem Jahr erwartet das Kreuzfahrtunternehmen neue Rekordzahlen. Zudem gab es die Meldung, dass die Hälfte der 97 Schiffe von Carnival, der Mutterfirma von AIDA, für das kommende Jahr schon ausgebucht wäre. Anders ausgedrückt: Mehr als 13 Millionen Menschen haben sich schon jetzt für eine Kreuzfahrt auf einem Carnival-Schiff entschieden.
Warum Kreuzfahrten im Trend liegen
Dass die Branche sich so schnell erholte, könnte unter anderem daran liegen, dass die Preise für einen Hotelurlaub auf dem Festland massiv gestiegen sind. Der Hotelurlaub auf dem Meer kann bis zu 55% günstiger sein.
Obwohl Gäste für den Kreuzfahrturlaub im Vergleich zum Hotelurlaub weniger zahlen, machen Carnival und andere Anbieter dennoch satte Gewinne. Vorteilhaft für die Kreuzfahrtunternehmen ist, dass immer weniger Menschen ins Reisebüro gehen und stattdessen direkt buchen. Das heißt: Carnival und Co. müssen weniger Provision an die Reisebüros abgeben und können so den Gewinn steigern.
Zudem dienen die massiven Fixkosten als operativer Hebel für den Gewinn. Jeder zusätzliche Kunde erhöht den Gewinn, während die Fixkosten kaum oder sogar gar nicht steigen. Sobald die Kosten von Carnival gedeckt sind, fließen 90% der Zusatzeinnahmen in die Gewinne.
Trotz der guten Zahlen hat Carnival ein Problem mit dem Netto-Zinsaufwand, weil sich das Unternehmen aufgrund der Pandemie massiv verschulden musste. Eine Lösung für dieses Problem könnte eine günstige Refinanzierung sein, wenn die Zinsen wie erwartet weiter sinken. Eine zusätzliche finanzielle Belastung könnte mit strengeren Umweltauflagen auf Carnival zukommen.
Celebration Key: Das Paradies wartet!
Zum neuen Umsatztreiber könnte eine Insel im Archipel der Bahamas werden. Carnival kaufte die Insel mit dem Namen Celebration Key und baut diese gerade zu einem Urlaubsparadies aus. Die Eröffnung soll im kommenden Jahr gefeiert werden. Bis zu vier Millionen Touristen sollen dort jedes Jahr die schönste Zeit des Jahres verbringen.
Ein Blick auf Carnival lohnt auf jeden Fall, weil die Aktie des US-Kreuzfahrtriesen den höchsten Anstieg der Branche verspricht. Vom Rekordhoch im Jahr 2018 ist das Papier zwar noch weit entfernt, aber deshalb könnte der Einstieg für Sie günstig sein. Sie entscheiden, ob die Aktie etwas für Ihr Depot wäre oder nicht.