Wells Fargo: Feste Zinsen, feste Rendite
Wells Fargo ist eine der größten Banken der USA mit einer über 150-jährigen Geschichte, Millionen von Kunden und einem bekannten Namen, der weit über die Landesgrenzen hinaus reicht. Lange Zeit galt die Bank als verlässlicher Gigant im amerikanischen Finanzsystem. Doch in den letzten Jahren war das Wachstum eingeschränkt. Aufgrund früherer Skandale hatte die US-Notenbank eine Obergrenze für die Bilanzsumme verhängt. Das bedeutete, dass die Bank nicht größer werden durfte – egal wie stark die Nachfrage war.
Jetzt ist diese Bremse weg. Wells Fargo darf wieder wachsen. Das eröffnet nicht nur der Bank selbst, sondern auch Anlegern, die nach gut aufgestellten, günstigen und strategisch spannenden Werten suchen, neue Möglichkeiten.
Bewertung attraktiv und Wells Fargo darf endlich wieder wachsen
Die Aktie selbst wird mit einem KGV von unter 13 gehandelt, was angesichts der stabilen Ertragslage ein konservatives Niveau ist. Auch das Eigenkapital ist gut aufgestellt. Das Verhältnis von Eigenkapital zu Bilanzsumme bleibt im historischen Rahmen. Das bedeutet solide Puffer, selbst bei Stressszenarien wie Kreditausfällen oder regulatorischen Überraschungen.
In den letzten Jahren durfte Wells Fargo seine Bilanzsumme, also die Gesamtgröße des Geschäfts, nicht weiter ausbauen. Der Grund: Die US-Notenbank hatte aufgrund früherer Skandale eine sogenannte „Asset Cap“ verhängt. Diese Obergrenze sollte sicherstellen, dass sich die Bank erst einmal intern neu aufstellt, bevor sie wieder wachsen darf. Für ein Institut wie Wells Fargo war das ein großer Nachteil, denn während andere Banken neue Kunden gewinnen, mehr Kredite vergeben und somit ihre Erträge steigern konnten, musste Wells Fargo auf der Stelle treten.
Diese Beschränkung ist jetzt aufgehoben. Die Bank kann wieder wachsen – und genau darin liegt ein echter Hebel für künftige Gewinne. Denn je größer die Bilanz, desto mehr Kredite kann das Unternehmen vergeben. Und jeder Kredit bringt laufende Einnahmen. Gleichzeitig bleibt das Risiko überschaubar, da Wells Fargo nicht in spekulative Geschäfte drängt, sondern auf das solide, klassische Bankgeschäft setzt.
Zinsniveau als Katalysator
Wenn die sogenannten langfristigen Zinsen wieder fallen – etwa weil die Märkte mit Zinssenkungen rechnen oder die Wirtschaft abkühlt –, dann steigen in der Regel die Kurse von festverzinslichen Wertpapieren. Dazu zählen auch bestimmte Vorzugsaktien (Preferred Shares), wie die von Wells Fargo. Sie zahlen einen festen Betrag pro Jahr, notieren aktuell jedoch deutlich unter ihrem ursprünglichen Ausgabewert. Das eröffnet bei sinkenden Marktzinsen die Chance auf Kursgewinne zusätzlich zur laufenden Auszahlung.
Auch wenn solche Wertpapiere nicht für jedes Depot geeignet sind, machen sie eines deutlich: Wells Fargo ist mehr als nur eine klassische Bankaktie. Das Unternehmen bietet Anlegern verschiedene Möglichkeiten – von normalen Aktien über bevorzugte Anteilsscheine bis hin zu strukturierten Produkten.
Fazit
Stabilität, Aufholpotenzial und Zinsvorteile in einem Wertpapier? Dann lohnt sich ein Blick auf Wells Fargo, denn nach Jahren der Einschränkung eröffnen sich nun wieder strategische Spielräume. Wer früh reagiert, könnte besonders davon profitieren.