Warum Sie keine KI-Blase fürchten müssen
Am Wochenende schrieb mir ein Leser von Lehne’s MegaTrends, dass er Angst vor einer KI-Blase habe. Befinden wir uns schon in einer solchen Blase?
Meine Antwort: Nein. Eine Blase ist für mich etwas, das sich über Jahre aufbaut und am Ende zu absurd hohen Bewertungen führt. Davon sind wir weit entfernt.
Die KI-Kursanstiege sind größtenteils fundamental untermauert
Auch wenn sich die eine oder andere Bewertung zuletzt etwas ausgeweitet hat, ist ein Großteil der Kursgewinne bei KI-Aktien durch fundamentale Entwicklungen untermauert.
Beispiel Meta: Die Aktie schoss am Freitag um +20 % nach oben. Meine Leser konnten gestern mit einem Meta-Optionsschein einen fantastischen Gewinn von +167 % realisieren.
Grund waren die starken Zahlen vom Donnerstag: Der Meta-Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um +25 %, der Nettogewinn hat sich verdreifacht! Die Margen steigen ebenfalls, ein neues Aktienrückkaufprogramm wurde genehmigt und Meta zahlt künftig eine Dividende.
Sicherlich ist die Aktie nicht mehr das Schnäppchen wie noch vor einigen Monaten. Setzt man aber die aktuelle Bewertung in Relation zum enormen Wachstumstempo, ist Meta für mich immer noch fair bewertet.
+72 % jährliches KI-Wachstum ist die Basis für die KI-Rallye
Das gilt auch für viele andere Aktien aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz. Die UBS schätzt das Wachstum des weltweiten KI-Umsatzes bis 2027 auf 72 % pro Jahr. Alles andere als eine massive Rallye der beteiligten Aktien wäre in einem solchen Umfeld völlig unlogisch.
Auch die Aussagen von Mark Zuckerberg im Rahmen der Meta-Zahlen unterstreichen die Entwicklung. Er sagte im Earnings Call, dass er eine Allgemeine Künstliche Intelligenz entwickeln möchte und massiv in die Infrastruktur investiert. Das wiederum ist der Wachstumstreiber für KI-Infrastrukturausrüster wie Nvidia.
Keine Blase, aber kurzfristige Überhitzung
Meine Leser von Lehne’s Megatrends profitieren von dieser Entwicklung massiv, denn ich habe meine Depots rechtzeitig auf diesen gewaltigen Megatrend ausgerichtet. Das bedeutet aber nicht, dass Sie jetzt übermütig werden sollten, wenn es bei Ihnen ähnlich aussieht und Sie massive KI-Gewinne in Ihren Depots haben.
Ich sehe zwar keine Blase. Doch kurzfristig sind die US-Märkte überhitzt. Das habe ich bereits in meinem Jahresausblick aufgezeigt, und da die Märkte seither weiter gestiegen sind, hat sich die Situation eher noch verschärft.
Es ist also wichtig, diszipliniert zu bleiben, Teilgewinnmitnahmen zu machen und besonders in gehebelten Depots auch die eine oder andere Absicherungen zu halten.
Stefan Lehne ist der Unternehmer unter den Börsenexperten. Schon während seines BWL-Studiums in den 1990er-Jahren gründete er seine erste Firma, die er nach wenigen Jahren erfolgreich in die USA verkaufte. Seitdem befasst er sich mit Investmentstrategien, insbesondere der Trendfolge-Strategie.
