Warum die TeamViewer-Aktie immer weiter abstürzt

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Macht ein deutscher Softwarehersteller jetzt auf Armin Laschet? Fakt ist: Der ehemalige Homeoffice-Gewinner erlebt derzeit an der Börse ein regelrechtes Debakel.

Fernwartung bewährt sich in der Pandemie

Dabei verfügt TeamViewer über genau das, woran es in Deutschland fehlt: die Digitalisierung industrieller Arbeitsplätze. TeamViewer ist ein weltweit führender Anbieter für Fernwartungssoftware, mit der sich eine Vielzahl elektronischer Geräte steuern lassen. Dabei geht es um Fernsteuerung, Verwaltung und Interaktion zwischen Personen und Geräten, Personen und Personen oder Geräten und Geräten. Das 2005 gegründete Unternehmen hat Niederlassungen in Europa, den USA und im asiatisch-pazifischen Raum und: wirtschaftet bereits profitabel. Mit neuen Datenbrillen bietet TeamViewer auch Augmented-Reality-Anwendungen. Das hat sich in der Pandemie absolut bewährt. Und das ist auch an der Börse angekommen.

So wird aus einem Börsenliebling ein Verlustbringer

Die deutsche Hightech-Aktie hat sich von 24 € im November 2019 bis auf 53 € im Juli 2020 mehr als verdoppelt. Zwischenzeitlich wurde TeamViewer mit einem Spitzen-KGV von über 103 bewertet. Die anschließende Korrektur hat den Spezialisten für Fernwartung dann wieder auf halbwegs erträgliche KGVs gebracht.

Mit einem Stop hätten Sie den immensen Verlust vermieden

Doch was in den letzten Tagen passiert ist, hat mit dem Abbau einer Überbewertung nichts mehr zu tun. Nach dem Versuch einer kurzen Bodenbildungsphase um 25 € ist TeamViewer bis auf fast 14 € abgestürzt. Ich hatte TeamViewer zunächst im Mai empfohlen und dann einen Stop bei 27,50 € gesetzt, wie Sie an diesem Chart erkennen. Durch diesen Stop hätten Sie einen satten Verlust von -48% vermeiden können.

Teure Sponsor-Millionen für Fußball und Autorennen

Der erste Managementfehler bestand darin, Millionen-Summen für das Sponsoring des englischen Fußball-Clubs Manchester United und das Formel-1-Team von Mercedes auszugeben. Die Verträge waren so kostspielig, dass TeamViewer sich gezwungen sah, kurze Zeit später, eine Gewinnwarnung herauszugeben.

Börse straft zu hohe Erwartungen und Managementfehler gnadenlos ab

Die Sponsor-Millionen für Fußball und Autorennen brachten aber nicht den erhofften Umsatzschwung. Im Gegenteil: das dritte Quartal fiel enttäuschend aus. Dabei hatte das Management zuvor den Eindruck vermittelt, dass es mit seiner Software für Fernwartung sehr schnell wachsen können.

Fazit: Es ist absolut richtig, auf Megatrend-Aktien zu setzen, gerade beim Thema Digitalisierung von industriellen Arbeitsplätzen in Deutschland. Wenn aber falsche Erwartungen geweckt werden, leidet die Glaubwürdigkeit darunter. Vor massiven Managementfehler sind Sie geschützt, indem Sie Stops setzen. Die sichern Ihre bereits entstandenen Kursgewinne ab bzw. Sie vermeiden hohe Verluste.