Warum der Staat sich auf Ihre Kosten entschuldet

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Der Anstieg der Inflationsrate macht im Januar eine kleine Pause. Nachdem die Teuerungsrate im vergangenen Jahr sechs Mal in Folge nach oben geklettert war, wird nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamts im Januar der Wert bei 4,9 Prozent liegen. Im Dezember waren es noch 5,3 Prozent. Das war die höchste Rate seit 1992.

Ökonomen hatten vorausgesagt, dass die Inflation im Januar aufgrund des sogenannten Basiseffekts sinken würde. Die Preise werden nun nicht mehr mit denen aus dem zweiten Halbjahr 2020 verglichen, als die Mehrwertsteuer wegen der Corona-Krise vorrübergehend von 19 auf 16 beziehungsweise von 7 auf 5 Prozent gesenkt worden war. Aus diesem Grund waren die Raten in den vergangenen Monaten nach oben gezogen und verzerrt worden.

Lassen Sie sich von der jüngsten Entwicklung nicht blenden

Sie können und sollten jedoch nicht davon ausgehen, dass es mit den Inflationsraten ab jetzt bergab gehen wird und Ihr Vermögen schon bald wieder vor der schleichenden Enteignung geschützt ist. Wahrscheinlicher ist, dass die EZB die leichte Entspannung nutzen wird, um zu beweisen, dass ihre Prognosen eingetreten sind und eine Änderung der Politik deshalb nicht erforderlich ist.

Die Währungshüter geben sich schon seit Monaten bewusst entspannt, betonen immer wieder, dass die hohen Inflationsraten uns nur vorrübergehend beschäftigen würden. Aus Sicht der Notenbank besteht jetzt sicherlich erst recht keine Notwendigkeit, die ultralockere Geldpolitik zurückzufahren und den Leitzins anzuheben wie es die Fed in den USA vorhat.

Dass Ökonomen für Januar einen deutlich stärkeren Rückgang der Inflationsrate auf 4,3 Prozent erwartet hatten, wird nicht näher beleuchtet. „Die Hoffnung auf ein deutliches Absacken der Inflation zum Jahresbeginn hat sich nicht erfüllt“, erklärt Friedrich Heinemann vom Wirtschaftsforschungsinstitut ZWE auf tagesschau.de. „Der Preisdruck wird anhalten, weil Unternehmen die viel höheren Beschaffungskosten nun kontinuierlich über Preisanpassungen an die Endverbraucher weitergeben werden. Das Jahr 2022 hat inflationär begonnen und wird es bleiben.“, heißt es weiter.

Es gibt also keine Entwarnung von Expertenseite. Ihre Ersparnisse sind demnach weiterhin akut bedroht, wenn Sie keine Maßnahmen zum Vermögensschutz einleiten.

Staaten gewinnen. Sparer verlieren.

Seitdem eine neue Studie der DZ Bank belegt, dass Deutschland Profiteur der hohen Inflation sein könnte, ist Vermögensschutz für Sie wichtiger denn je, weil in Zukunft höhere Teuerungsraten von politischem Interesse sein könnten.

Laut Handelsblatt hat die DZ Bank drei Szenarien mit Inflationsraten von knapp zwei, drei und fünf Prozent entworfen. Als Maßstab wurden nicht die üblichen Inflationsindizes angesetzt, sondern das Bruttoinlandsprodukt. Das erste Szenario entspricht den Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) bis 2026, dessen Daten die Bank für die Studie zugrunde gelegt hat. Das Ergebnis lautet: „Entschuldung über Inflation kann funktionieren.“

Das Handelsblatt fasst das Ergebnis kurz zusammen: 2026 würde der Stand der Staatsschulden gemessen am BIP gegenüber 2020 bei knapp zwei Prozent Inflation in Deutschland rechnerisch um 7,7 Prozent, bei drei Prozent Inflation um 11,1 Prozent und bei fünf Prozent Teuerung um 16,4 Prozent sinken. Italien würde noch mehr profitieren, nämlich 9,3, 20,2 und 32,4 Prozent. Für Spanien wurden 4,0, 10,9 und 20,0 Prozent ausgerechnet.

Die Studie bestätigt offiziell, dass die Staaten zu den Gewinnern der lockeren EZB-Geldpolitik zählen, während Sparerinnen und Sparer mehr und mehr Kaufkraft verlieren.