Wann kommt der neue DAX-Rekord?

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Der DAX startet am Donnerstag mit angezogener Handbremse in den Handel – aber mit Blick auf das Ziel: das Rekordhoch! Nur wenige Punkte trennen den deutschen Leitindex von seiner Bestmarke bei 24.639 Zählern, die im Juli erreicht wurde.

Charttechniker Martin Utschneider von RoboMarkets sieht nach oben noch Luft bis 25.400 Punkte, sollte der DAX den Sprung über das bisherige Rekordhoch schaffen. Rückenwind gibt’s von mehreren Seiten: Zinssenkungsfantasien aus den USA, Hoffnung auf Stabilität in Frankreich – und natürlich der Dauerbrenner im Markt: die Euphorie um Künstliche Intelligenz (KI).

An der Wall Street ging die Rekordjagd derweil in die nächste Runde. Der Nasdaq 100 kletterte um 1,19 % auf 25.136 Punkte, der S&P 500 legte 0,58 % zu – beide erreichten neue Höchststände. Nur der gute alte Dow Jones blieb auf der Stelle, nachdem er am Freitag schon ein Rekordhoch gefeiert hatte.

„Von Überhitzung keine Spur“, findet Peter Oppenheimer von Goldman Sachs. Die Kursraketen im Tech-Sektor seien durch echtes Gewinnwachstum untermauert. Der KI-Trend ist also noch lange nicht ausgelutscht – zumindest, wenn man den Märkten glauben darf.

Unternehmensnachrichten & Einzelaktien

AMD war der Star des Tages: +11 % und ein neues Rekordhoch! Grund ist die milliardenschwere Partnerschaft mit OpenAI, dem Entwickler von ChatGPT. Auch Nvidia profitiert als Chip-Lieferant und legte über 2 % zu. Anleger sehen: Wo „KI“ draufsteht, da ist Rendite drin.

Caterpillar schürft ebenfalls Gold – im übertragenen Sinn. Der Baggerhersteller profitiert vom Boom der Rechenzentren, die wohl noch zu errichten sind: Die Turbinen dieser Zentren könnten bald den Stromhunger der KI stillen. Die Aktie stieg 3 % und erreichte ein Allzeithoch.

Apropos Gold: Das Edelmetall glänzte so hell wie noch nie – über 4.000 US-Dollar je Unze! Geopolitische Unsicherheiten, sinkende Zinserwartungen und Goldkäufe der Notenbanken treiben den Preis. Entsprechend legten Minenaktien kräftig zu: Freeport-McMoran +5,3 %, NewmontBarrick und Allied Gold jeweils bis zu 2,8 %.

Und dann war da noch Northrop Grumman – mit +2,6 % auf Rekordkurs. Eine frische Kaufempfehlung der Deutschen Bank befeuerte die Fantasie. Analyst Scott Deuschle sieht nach 2028 stark steigende Cashflows – offenbar ein Grund, jetzt schon einzusteigen.

In Asien dominierte ebenfalls der Tech-Sektor: Der japanische Nikkei 225 legte um mehr als ein Prozent zu, angeführt von der SoftBank Group, die nach dem Kauf des Robotikgeschäfts von ABB um über 11 % zulegte. Auch Yaskawa ElectricEbara und Fuji Electric profitierten von Konjunkturhoffnungen.

In China holten die Märkte nach der „Goldenen Woche“ kräftig auf – besonders Technologie- und Industrieaktien. Der CSI 300 stieg um 1,3 %, der Shanghai Composite um 0,8 %. Nur in Hongkong trübte Microsoft die Stimmung: Die Pläne des US-Giganten, in den Gesundheitssektor einzusteigen, ließen dortige Biotech-Aktien abstürzen.

Politischer Einfluss

Politisch bleibt die Lage spannend – und marktbewegend. In den USA richtet sich der Blick auf Fed-Chef Jerome Powell, der am Donnerstag eine Rede hält. Nach den jüngsten Sitzungsprotokollen wächst die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen. Das Motto der Märkte: „Powell, enttäusch uns nicht!“

In Frankreich deutet sich ein Ausweg aus der politischen Krise an – das nimmt Druck vom europäischen Markt und stärkt den Euro leicht.

Und auch auf der geopolitischen Bühne bewegt sich etwas: Israel und die Hamas sollen einem von den USA vermittelten Waffenstillstand zugestimmt haben – nach zwei Jahren Krieg. Die Nachricht sorgte in Asien für vorsichtigen Optimismus und unterstützte die allgemeine Risikobereitschaft.

Fazit

Der Börsentag beginnt ruhig, aber voller Spannung. Die Weltmärkte hängen am Zinshebel der Fed, der DAX an seinem Rekordhoch – und wir als Anleger an jeder neuen KI-Schlagzeile. Es riecht nach Aufbruch, aber auch nach Höhenluft.