Waka Waka: 2000 Euro-Trading-Roboter implodiert!

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Es gibt einfach keine eierlegende Wollmilchsau. Ich schaue mich gerade bei automatischen Handelssystemen um – dabei wird eines klar: Der Preis ist kein Garant für einen Erfolg. Es gibt kostenlose Expert Advisors – so heißen diese Roboter, die für einen das Trading übernehmen. Und natürlich gibt es auch Roboter, die sich der Programmierer gut bezahlen lässt.

Einer von diesen teuren EA, löst sich gerade in Rauch auf. Dabei war die Statistik bisher durchaus beeindruckend: Über einen Zeitraum von 304 Handelswochen, konnte der Roboter ein Wachstum von 210 Prozent vorweisen. Bei einem Hebel von 300:1.

Es werden hierbei ausschließlich 3 Forex-Paare gehandelt: AUDCAD, NZDCAD und AUDNZD. Es geht somit immer nur um Australien, Kanada und Neuseeland. In der Zeit gab es 4.169 Trades. 74 Prozent sind im Profit beendet worden. Die Aufteilung zwischen Short und Long war fast 50-50.

Noch ein paar weitere Zahlen: Der durchschnittliche Profit liegt bei 8,50 US-Dollar. Der durchschnittliche Verlust bei 13,91 US-Dollar. Solange aber fast 3 von 4 Trades im Plus enden, ist das System profitabel. Und genauso sah es auch aus.

Expert Advisor für 2.600 US-Dollar gecrasht!

Wenn Sie sich hier auf die Zahlen von 4.000 Trades seit dem Jahr 2018 verlassen, den stolzen Betrag von 2.600 US-Dollar zahlen, können Sie dafür sicherlich etwas erwartet. Sie können mit einigem rechnen, nur nicht mit einem plötzlichen Drawdown von 60 Prozent!

(Quelle: mql5.com)

Dermaßen steil ging es jetzt die letzten Tage nach unten. Sie haben oben die durchschnittlichen Gewinne und Verluste gelesen. Wir bewegen uns üblicherweise in einem Bereich um 10 US-Dollar.

Aktuell hat der Roboter allerdings Trades offen, die einen Verlust von über 4.000 US-Dollar darstellen. Irgendetwas stimmt hier nicht.

Der größte Verlust bei einem Trade war bis dato bei 79,15 US-Dollar! Lassen Sie sich diese Zahl einmal auf der Zunge zergehen. Sie nutzen einen Roboter. Verlassen sich darauf. Zu Recht – möchte man meinen. Schließlich gab es zuvor sage und schreibe über 50 Monate, die in Folge im Plus geendet haben. Und plötzlich fällt das Ding in sich zusammen. Offensichtlich hat der Forex-Markt jetzt eine Möglichkeit gefunden, dem Expert Advisor seine Grenzen aufzuzeigen.

Auf welche EAs ist Verlass?

Auf gar keine. Das zeigt dieses Beispiel. Was wollen wir denn noch haben? 50 profitable Monate in Folge. Über 4.000 Trades als Basis. Ein scheinbar solides Money Management, wenn pro Trade meist nur 10 US-Dollar gewonnen oder verloren gehen.

Aber lassen Sie mich das Fazit etwas einschränken. Das System basiert auf der Martingale-Strategie. Die kennen Sie vielleicht vom Roulette: Wenn Sie auf Rot setzen, aber Schwarz kommt, dann verdoppeln Sie beim nächsten Mal Ihren Einsatz.

Das geht solange gut, bis eine ganze Reihen von Schwarz-Ergebnissen auftauchen und Ihr Konto gesprengt wird, weil Sie am Ende eine gigantische Summe wetten müssten. So geschieht das auch mit Trading-Robotern, die diese Strategie verwenden. Und wenn da manuell nicht der Stecker gezogen wird, fährt das Konto automatisch gegen die Wand.

Ihr Ergebnis: Kompletter Verlust des Risikokapitals plus die 2.600 US-Dollar für den EA. Wir müssen also genau darauf achten, auf welchen Systemen ein Roboter basiert und eine unlimitierte Martingale-Strategie löscht früher oder später immer das Konto aus.