Uzin Utz – Krise am Bau lastet auf den Gewinnen

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Beim Ulmer Komplettanbieter für Bodensysteme Uzin Utz hinterlässt die Krise am Bau zunehmend Spuren: Im ersten Halbjahr 2023 sind der Umsatz und noch wesentlich stärker der Gewinn zurückgegangen.

Auslandsumsätze halten sich besser als die Erlöse in Deutschland

Den Umsatz konnte das Unternehmen in den ersten sechs Monaten 2023 noch einigermaßen halten: Er gab um 0,7% auf 244,7 Millionen Euro nach. Besonders schwach entwickelten sich dabei die Verkaufserlöse in Deutschland, die um 4% auf 84,7 Millionen Euro nachgaben. Hier wirkte sich der drastische Rückgang im Wohnungs- und Gewerbebau aus.

Das internationale Geschäft konnte dagegen immerhin ein kleines Plus von 1,1% auf 160 Millionen Euro verbuchen. Der Auslandsanteil erhöhte sich damit von 64,2% auf 65,4%. Deutschland bleibt aber trotz des Rückgangs der größte Einzelmarkt von Uzin Utz.

Im ersten Quartal hatte der Konzern noch einen Umsatzanstieg um 4,2% gemeldet. Im zweiten Vierteljahr hat sich die Geschäftslage jedoch aufgrund der widrigen Bedingungen am Bau zunehmend verschlechtert.

Konzerngewinn bricht um über 20 Prozent ein

Wesentlich steiler als bei den Umsätzen ging es bei dem württembergischen Unternehmen, das neben Bodenbelägen auch spezielle Maschinen und Werkzeuge anbietet, mit den Erträgen talwärts. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel um 18,6% auf 17,5 Millionen Euro zurück, die EBIT-Marge von 8,7% auf nur noch 7,1%. Das Konzernergebnis brach sogar um 21,4% auf 11,0 Millionen Euro ein, und das für die Börse maßgebliche Ergebnis je Aktie sank um 18,3%  – von 2,68 Euro auf 2,19 Euro.

Für den Rest des Jahres geht Uzin Utz weiterhin von schwierigen Marktbedingungen aus. Da die Baugenehmigungen in Deutschland und vielen anderen Ländern stark zurückgehen, werde sich das  auf die Neubautätigkeit noch auswirken. Etwas besser sehe es in einigen Märkten bei den Renovierungen aus.

Deshalb nimmt Uzin Utz seine Umsatzprognose zurück und erwartet nun im Geschäftsjahr 2023 nur noch einen gleichbleibenden Umsatz. Zuvor war das Management noch von einem moderaten Wachstum ausgegangen.

Aktie verharrt in der Nähe des Jahrestiefs

Beim Gewinn belässt es Uzin Utz bei der bisherigen Sprachregelung und rechnet weiterhin mit einem moderaten Rückgang des operativen Ertrags (EBIT) und der EBIT-Marge. Für die längerfristige Zuversicht der Geschäftsführung spricht, dass trotz des aktuell schwachen Geschäfts die Zahl der Mitarbeiter im ersten Halbjahr 2023 von durchschnittlich 1450 auf 1492 erhöht wurde. Inklusive der Auszubildenden waren es sogar 1534. Die Aktie von Uzin Utz bewegte sich nach den Zahlen und dem Ausblick kaum, da die schwächere Entwicklung aufgrund der rückläufigen Baukonjunktur weitgehend erwartet worden war. Im Vormittagshandel verbesserte sich die Aktie leicht von 45 Euro auf Kurse um 46 Euro. Den Jahreshöchststand hatte Uzin Utz im Januar mit 61 Euro erreicht, das Tief am Ende der vorigen Woche mit 45 Euro.