Zoom Video: Vom großen Gewinner zur großen Verlierer-Aktie

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Viele Unternehmen profitierten maßgeblich von der Corona-Pandemie. Darunter: Zoom Video. Das 2011 gegründete US-Unternehmen ist ein Anbieter von Software für Videokonferenzen.

Auf dem Höhepunkt der Pandemie war Zoom enorm gefragt – ob im Job, an der Uni oder eben im Freundeskreis. Womöglich hatten auch Sie schon einmal ein Zoom-Video-Meeting? Die Software gehörte zu den am meisten verwendeten Tools für Videokonferenzen.

Einer rasanten Rally, folgte ein rasanter Fall

Das trieb natürlich auch die Aktie mächtig an. Im März 2020, also zum Corona-Krisenbeginn, lag der Aktienkurs noch bei rund 95 Euro. Auf dem Höhepunkt, Mitte Oktober des gleichen Jahres, hatte sich der Wert des Papiers dann auf 475 Euro verfünffacht.

Aber leider ebbte der Hype ungefähr so schnell wieder ab, wie er sich entwickelt hatte. Seitdem befindet sich die Zoom-Aktie in einem nahezu kontinuierlichen Abwärtstrend und notiert heute bei um die 74,93 Euro (Stand 23.11.2022, 11:49 Uhr). Zwar litt insgesamt die ganze Tech-Branche in diesem Jahr, auch die großen Internetriesen mussten teils deutliche Kursabschläge hinnehmen. Aber die Verluste des Zoom-Titels übersteigen die der anderen Tech-Werte unterdessen im Vergleich sehr deutlich.

Die jüngsten Zahlen machen es nicht besser…

Der US-Videokonferenz-Anbieter meldete nun frische Zahlen und mit diesen einhergehend auch ein weiterhin abflauendes Wachstum. In den drei Monaten bis Ende Oktober dieses Jahres sind die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 5% auf 1,01 Mrd. Dollar gestiegen, hieß es zu Beginn dieser Börsenwoche seitens Zoom. Damit stand das bis dato schwächste Wachstum in den Büchern des Konzerns.

Der Nettogewinn sank aufgrund hoher Belastungen durch hohe Kosten durch Aktienoptionen für Mitarbeiter sowie anderweitige Belastungen von 340,3 Mio. auf nur noch 48,4 Mio. Dollar. Zudem senkte Zoom Video Communications seine Umsatzprognose für das laufende Gesamtjahr leicht und rechnet nun mit Erlösen von maximal 4,38 Mrd. Dollar. Anleger schickten die Aktie nach der Meldung nachbörslich um ca. 4% auf Talfahrt.

Zoom-Boom zunächst ganz klar vorüber

Natürlich sind die goldenen Zeiten, die Corona bescherte und in denen vervierfachte Wachstumsraten auf dem Zettel standen, zunächst einmal vorbei. Das ist fakt.

Wenngleich die Plattform bei vielen nach wie vor beliebt ist und in den Arbeitsalltag zahlreicher Menschen längst fest integriert wurde. Auch ich nutze Zoom Video regelmäßig für Video-Aufzeichnungen, Besprechungen, Webinare und vieles mehr. Langfristig sind die Perspektiven für Zoom keineswegs schlecht. Doch ist hier für Anleger, die auf eine Erholung setzen wollen, eine große Menge Geduld und Weitsicht gefragt!

Angriff auf die Konkurrenz

Denn es darf auch die Konkurrenz nicht vergessen werden. Der größte Kontrahent kommt ebenfalls aus den USA, der Technologieriese Microsoft mit seinem hauseigenen Videodienst Teams.

Um da mithalten zu können, plant Zoom eine Erweiterung seines Geschäftsmodells, um vor allem für Geschäftskunden noch attraktiver zu werden. Man darf also gespannt sein, was hier noch kommt.