US-Wahl 2024: So stehen die Quoten!

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Vergessen Sie die Wahlumfragen. Wann waren die denn zuletzt in den USA annähernd richtig? Je nachdem welche Seite die Fragen stellt, kommt der jeweilige Kandidat als Favorit heraus. Das ist schon praktisch, wenn es nur 2 Parteien gibt – da muss man weniger denken. Immer: wir gegen die anderen.

Die einen wählen Trump, weil er der Erlöser sein soll. Die anderen wählen Harris, weil sie nicht Trump ist. Natürlich hätten beide Seiten um Längen bessere Kandidaten aufstellen können, aber so funktioniert Politik nun einmal. Ist ja nicht so, als wären wir hierzulande mit etwas Besserem gesegnet.

Heute schauen wir einmal auf diverse Wettquoten. Das zählt für mich mehr, denn dort „wählen“ die Leute mit ihrem Geldbeutel. Sie investieren Geld, indem Sie auf einen Sieger tippen. Das hat mehr Bedeutung als bei einer Umfrage Rot oder Blau zu sagen.

Abgesehen davon ist das US-Wahlsystem immer noch so ausgelegt, dass nicht der mit den meisten Stimmen gewinnt. Das macht das Wählen in einigen Staaten absolut irrelevant.  Wer in Kalifornien Trump wählen will, kann das auch bleiben lassen. Der Staat ist fest in der Hand der Demokraten. Umgekehrt wird Harris eher selten in Texas gewinnen, wenngleich da der Vorsprung von Trump nicht so riesig ist wie in Kalifornien.

Battlegrounds entscheiden

Typisch Amerikanisch werden hier natürlich auch Begriffe aus dem Krieg verwendet. Die knappen Staaten bei der Wahl heißen Schlachtfelder. Wer mehr davon gewinnt, bekommt mehr Stimmen und letztlich geht es nur um diese Staaten, in denen es ein spannendes Rennen ist. Dazu zählen Wisconsin, Arizona, Georgia, Michigan, Pennsylvania, North Carolina und Nevada.

Der Rest ist fast schon abgemacht, wer die Delegierten der übrigen Bundesstaaten gewinnt. So einfach kann die Wahl sein. Letztlich entscheiden die Wähler einer Handvoll Staaten, wer ins Weiße Haus einzieht.

Hier sehen Sie die aktuelle Übersicht, welche Bundesstaaten an wen gehen. Wenn das wie erdacht ausgeht, gewinnt Trump knapp, während Harris vermeintlich mehr Stimmen bekommen wird.

(Quelle: realclearpolling.com)

287 Stimmen für das Electoral College würden den Republikanern reichen. Trump könnte sogar 6 Delegierte aus Nevada abgeben oder 16 aus North Carolina oder 16 aus Georgia – nur eben nicht alle gleichzeitig. 270 braucht der Sieger. Die 40 aus Texas gleichen in etwa die 54 aus Kalifornien aus. Der Rest ist knapper und vielleicht gibt es ja doch noch einen Staat, der in der Wahlnacht seine sicher geglaubte Farbe wechselt.

Spannende Wetten zur US-Wahl

Was besonders wahrscheinlich ist: Harris bekommt mehr Stimmen als Hillary vor 8 Jahren. Dass Harris in Kalifornien gewinnt, ist fast nicht zu wetten, weil es quasi garantiert ist. Wer einfach nur auf Trump als Wahlsieger setzen will, bekommt derzeit 72 Prozent von seinem Einsatz als Gewinn. Bei Harris gibt es bestenfalls 150 Prozent. Das sieht schon anders als die meisten Umfragen, die das Rennen knapper sehen. Vor wenigen Wochen war sogar bei den Wettquoten Gleichstand.

Ich finde, dass eine Wette besonders interessant ist: Der Wahlsieger bekommt nicht die meisten Stimmen. Das ist quasi als würden wir auf Trump wetten, allerdings ist die Quote 2.62 – somit maximal 162 Prozent Gewinn. Wer auf Trump setzen will, kann vermeintlich auch diese höhere Quote mitnehmen. Dass Trump sogar mehr Stimmen als Harris insgesamt bekommt, ist natürlich möglich, halte ich aber für sehr unwahrscheinlich.

Sie können auf fast alles wetten bei dieser Wahl. Hier noch eine Übersicht der eher wahrscheinlichen bis nicht ganz utopischen Möglichkeiten.

(Quelle: Oddschecker.com)

Wer glaubt, dass Harris in Georgia und North Carolina gewinnt, bekäme 225 Prozent Gewinn zurück mit seinem Einsatz. So eine 3,25er Quote kommt beim Fußball bei einem Auswärtssieg häufig vor. Wie oft das bei Wahlen passiert, kann ich nicht einschätzen. Das wäre aber wahlentscheidend, wenn Harris in diesen Statten einen Auswärtssieg holt.

Wer gewinnt die US-Wahl 2024?

Trump gewinnt die Wahl und Harris bekommt die meisten Stimmen. Danach sieht es aktuell bei den Wettquoten aus. Doch sicher ist das logischerweise nicht. Bundesligavereine scheiden auch manchmal in der 1. Runde des DFB-Pokals aus. 2016 hatte Hillary den Sieg laut Quoten schon in der Tasche…

Jede neue Umfrage lässt die Quoten tanzen. So sei zuletzt die Wahrscheinlichkeit für einen Trump-Sieg etwas gesunken, weil Harris bei einer Marktanalyse in Iowa 3 Prozent vor Trump lag. Iowa macht nur 6 Delegierte aus und schon wird so eine Umfrage nur nächsten Schlagzeile. Verständlich. Die Medien müssen das Saisonfinale der USA melken. Der große Zirkus um die Wahl, der oft bereits 12 Monate zuvor schon startet, hat bald ein Ende.

Danach kann die Börse wieder steigen, wie so oft. Der S&P 500 hat sich letzte Woche auch noch erbarmt, knapp 2 Prozent zu fallen. Das ist echt ein Witz, wie irrelevant die Wahl an der Börse erscheint. Halloween-Effekt auf hohem Niveau, denn richtig attraktive Kaufkurse Ende Oktober sind Fehlanzeige derzeit. Vielleicht erst im Rückblick, wenn wir uns in einigen Monate die Kurse von heute als Einstieg wünschen. Oder der Markt und die Welt gehen doch unter, wenn der falsche Kandidat gewinnt – aber die Crashpropheten finden nächste Woche bestimmt einen anderen Grund, falls das nicht eintritt.

In diesem Sinne, übermorgen wissen wir mehr. Morgen ist die Wahl und am Mittwochmorgen werden wir die ersten Ergebnisse haben. Mal sehen, ob der Markt sich zu einer wenigsten kurzen Reaktion hinreißen lässt.