US-Konzerne IBM und 3M legen Zahlen vor

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In den vergangenen Tagen hat die Berichtssaison in den USA an Fahrt aufgenommen. Es haben zahlreiche Börsenschwergewichte ihr Zahlenwerk zum 4. Quartal und für das Gesamtjahr 2023 vorgelegt. Dazu zählen auch der Technologiekonzern IBM und der Mischkonzern 3M. Ich fasse die wichtigsten Zahlen für Sie hier im „Schlussgong“ zusammen:

IBM profitiert von KI-Boom und legt starke Zahlen vor

Der in den vergangenen Jahren schon häufiger von einigen Marktbeobachtern abgeschriebene amerikanische IT-Konzern IBM konnte im abgelaufenen Quartal mit seinen Umsatzzahlen positiv überraschen. Zudem überzeugten die hohen Wachstumserwartungen für das laufende Jahr. Die IBM-Aktie legte daraufhin kräftig zu.

Der hohe Beratungsbedarf im Boom-Markt Künstliche Intelligenz (KI) in Unternehmen treibt IBM neue Kunden zu. Die Aufträge rund um diese Technologie haben sich laut IBM-Management in den vergangenen Monaten verdoppelt.

Rund ein Drittel der neuen Aufträge im KI-Bereich entfallen auf die Plattform Watsonx und die restlichen zwei Drittel auf Dienstleistungen im KI-Umfeld. Blicken wir konkret auf die Zahlen von IBM: Der Umsatz stieg im zurückliegenden Quartal um 4,1% auf 17,38 Mrd. US-Dollar. Der Nettogewinn erreichte einen Wert von 3,3 Mrd. US-Dollar.

Im laufenden Jahr soll der Umsatz um 4 bis 6% steigen. Analysten hatten bislang lediglich ein Wachstum von 3% erwartet. Ebenfalls positiv: Für 2024 wird ein hoher freier Cashflow (Mittelzufluss) von etwa 12 Mrd. US-Dollar erwartet. Die IBM-Aktie ist auf dieser Basis aus fundamentaler Sicht alles andere als teuer und überzeugt seit vielen Jahren mit üppigen Dividenden.

3M: Juristische Altlasten als temporärer Belastungsfaktor

Der amerikanische Mischkonzern 3M, der u.a. für seine gelben Post-it-Klebezettel bekannt ist und als eines der innovativsten Unternehmen der Welt gilt, hat vor wenigen Tagen solide Zahlen vorgelegt. Der Gewinn je Aktie erreichte einen Wert von 2,42 US-Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen um 11 Cent. Der Umsatz erreichte 7,69 Mrd. US-Dollar und lag damit leicht unter den Schätzungen. Sowohl die jüngsten Quartalszahlen als auch der Ausblick für 2024 sind meines Erachtens als solide einzuschätzen.

Es bleibt die Frage, warum die einst so starke 3M-Aktie dennoch negativ reagierte und auch in der Vergangenheit schwächelte: Das liegt vor allem an juristischen Altlasten. Aufgrund verschiedener laufender Klagen drohten 3M Schadenersatz­zahlungen von gut 30 Mrd. US-Dollar.

Laut Marktbeobachtern ist zuletzt jedoch die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass der Konzern die Forderungen per Vergleich auf weniger als 6 Mrd. US-Dollar reduzieren kann. Spätestens dann wäre die 3M-Aktie mit einem gegenwärtigen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von unter 10 und einer Dividenden-Rendite von über 5% ein echtes Schnäppchen. Es lohnt sich also, die 3M-Aktie auf die Beobachtungsliste zu setzen.