Tesla-Aktie: Hauptgewinn oder Niete?

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Tesla, Tesla – immer wieder Tesla.

Ich weiß schon, während die einen bereits aufstöhnen, wenn Sie allein nur den Namen der Aktie hören, so werden die anderen hellhörig, sensibilisieren ihre Börsen-Fühler und verfolgen aufmerksam, was sich bei dem E-Auto-Pionier von Visionär Elon Musk gerade so alles tut.

Die Tesla-Aktie stand nie in dem Ruf, langweilig zu sein. Doch jetzt wird es – wie wir finden – erst so richtig spannend. In wenigen Wochen wird die Massenproduktion des neuen Tesla Models 3 beginnen.

Mit dem Model 3 will der Elektroautomobilproduzent den Massenmarkt erobern. Dies soll dann auch den Weg dazu ebnen, in Richtung Gewinnschwelle vorzurücken.

Während die Anleger zuletzt bei der Tesla-Aktie verstärkt auf den Kauf-Button drückten, nutzte ein Manager aus den eigenen Reihen, nämlich Vorstandsmitglied und Bruder von CEO Elon Musk, Kimbal Musk, den jüngsten Höhenflug der Aktie für Gewinnmitnahmen.

Am 01. Juni 2017 trennte sich der Insider von 4.691 unternehmenseigenen Aktien zu einem Preis von 342,82 Dollar und nahm damit rund 1,6 Mio. Dollar ein.

Hauptgewinn oder Niete?

Die Analysten sind ebenfalls wie die Börsianer selbst mit Blick auf Tesla so uneinig wie bei kaum einer anderen Aktie. Die einen sehen immenses Potenzial mit einer weiteren Kursvervielfachung, die anderen ein wertloses Papier.

Keine Frage: Tesla schreibt noch hohe Verluste und könnte durchaus mit dem konsequent auf die Zukunft ausgerichteten Konzept auch scheitern.

Doch eine ganz ähnliche Diskussion fand vor Jahren beispielsweise auch mit Blick auf den Internet-Handelsgiganten Amazon statt.

Wer sich damals bei diesem Papier keinen Kauf zugetraut hat, der hat in den vergangenen Jahren rasante Kursgewinne verpasst. Tesla könnte die Mobilität der Zukunft ebenso verändern, wie dies Amazon beim Einkaufen gelungen ist.

Erst gestern jedenfalls markierte die Tesla-Aktie ein neues Allzeithoch bei rund 359,49 Dollar. Das sagt eigentlich schon alles…

Chart_Tesla (002)(Quelle: comdirect.de)

Apple-Mitbegründer Steve Wozniak ist bekennender Tesla-Fan

Apple-Mitbegründer Steve Wozniak zählt übrigens zu den eingefleischten Tesla-Fans. In einem Bloomberg-Interview erklärte er kürzlich, dass sich seiner Ansicht nach Tesla in die richtige Richtung bewegt und dabei bewusst auch riskante Dinge wagt.

Das Unternehmen wolle nicht nur die Elektrifizierung, sondern auch das Autonome Fahren zum Mainstream machen – hier sei Tesla der Konkurrenz voraus, glaubt Wozniak.

Doch Tesla ist längst weit mehr als nur ein Automobilunternehmen, wie der frühere Analyst von Piper Jaffray, Gene Munster, betont: Er sieht in Tesla nämlich auch ein Technologieunternehmen, das in den nächsten Jahren den großen Energiekonzernen Marktanteile abnehmen könnte.

Stichwort: Solarziegel und Speichertechnologie. Munster traut es Elon Musk zu, eine der tragenden Säulen bei der Energiewende zu sein, auch wenn dies noch viel Kapital und Zeit benötige.

Gespanntes Warten auf das neue Model 3

Auch das aktuelle Zahlenwerk der Kalifornier kann sich durchaus sehen lassen. So hat Tesla im abgelaufenen Quartal seinen Umsatz um mehr als 134% auf 2,7 Mrd. Dollar gesteigert und dabei mit 25.051 ausgelieferten Elektrofahrzeugen (+69%) auch einen neuen Quartalsrekord aufgestellt.

Damit konnte man sogar die Analystenschätzungen schlagen, während der Nettoverlust von 282 auf 330 Mio. Dollar zulegte und damit die Erwartungen verfehlte.

Wichtiger erscheint derzeit aber, dass sich Tesla unter dem Strich weiterhin im Plan mit seinem Model 3 sieht. Das erste Tesla-Elektroauto für den Massenmarkt (Preis ca. 35.000 Dollar) soll im Juli in die Produktion gehen und später in diesem Jahr in den USA auf den Markt kommen.

Musk ließ zwischendurch immer wieder durchblicken, dass die Reservierungszahlen für das neue Model 3 stetig wuchsen. Die im letzten Jahr gemeldete Zahl von 370.000 dürfte damit inzwischen deutlich gestiegen sein. Und das, obwohl Reservierungswillige 1.000 Dollar bzw. 1.000 Euro hinterlegen mussten.

Fazit: Die Bewertung der Tesla-Aktie beinhaltet jede Menge Vorschusslorbeeren. Gehen die Pläne von Musk auf, steht das Papier vor einer weiteren Neubewertung. Überhebt man sich indes mit Finanzierungs- und Produktionsrisiken, kann sich das Blatt schnell wenden.