Bei Tesla gehen die Ansichten weit auseinander

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Kaum eine Aktie wird derzeit so kontrovers diskutiert wie die von Tesla. Dabei geht es nur am Rande um das schwächelnde Geschäft mit E-Autos. Die Tesla-Fans argumentieren, dass der Konzern exzellent positioniert ist, um in zwei der größten Wachstumsmärkte der nächsten Jahrzehnte in neue Dimensionen zu wachsen. Die Tesla-Skeptiker verweisen hingegen, dass Elon Musk zu einem riesigen Unsicherheits- und Belastungsfaktor mutiert ist.   

Robotaxis und humanoide Roboter sind die großen Hoffnungsträger

Für Tesla spricht, dass der Konzern derzeit in zwei absolute Megamärkte drängt, die gigantisches Potenzial bieten. Zum einen konkurriert Tesla mit Alphabets Waymo um die Marktführerschaft beim autonomen Fahren, verbunden mit selbstfahrenden Robotaxis. In ersten Städten hat Tesla bereits Genehmigungen für den Testbetrieb erhalten und will diesen in den nächsten Jahren ausrollen.

Zum anderen hat sich Tesla mit seinem „Optimus“ schon stark im Markt für humanoide Roboter positioniert. Aktuell befindet sich die Entwicklung humanoider Roboter in einer entscheidenden Phase – unmittelbar vor dem Eintritt in die Massenproduktion.

In Prognosen werden gewaltige Zahlen gehandelt: So prognostiziert die US-Investmentbank Morgan Stanley für das Jahr 2050 ein Marktvolumen von 5 Billionen US-Dollar für humanoide Roboter. Für das Jahr 2040 rechnen einige Analysten damit, dass die Anzahl humanoider Roboter die Milliardengrenze überschreiten wird. Tesla selbst hat angekündigt, 2026 bereits bis zu 100.000 Einheiten produziert zu wollen – wobei diese Zahl aufgrund der zahlreichen (zu) optimistischen Ankündigungen von Elon Musk in der Vergangenheit mit Vorsicht zu genießen ist. 

Elon Musk: Vom Kurstreiber zum Unsicherheitsfaktor

Tesla-Chef Elon Musk war in der Vergangenheit stets ein Faktor, den Anleger bei der Tesla-Aktie mit einem kräftigen Bewertungsaufschlag honoriert haben. Es ist jedoch zu befürchten, dass sich dies ins Gegenteil dreht.  

Zum einen belasten Elon Musks politische Ansichten und seine (ehemalige) Tätigkeit als oberster Budgetkürzer die Verkaufszahlen von Tesla, da sich Teile der politisch liberalen Kunden – und damit die Kernzielgruppe – von Tesla abwenden.

Zum anderen sorgt der erbitterte Streit mit US-Präsident Donald Trump für zunehmende Unsicherheit. Mit der angekündigten Gründung einer neuen politischen Partei setzt Elon Musk staatliche Aufträge für seine anderen Firmen aufs Spiel. Auch für Tesla selbst könnte es negative Auswirkungen geben, da man beispielsweise bei Robotaxis auf entsprechende Genehmigungen für autonome Fahrten angewiesen ist.  

Als spekulative Depotbeimischung interessant

Sicherlich sollte das spezielle Risiko bei Tesla nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Sollte Elon Musk tatsächlich eine eigene Partei gründen, so dürfte er noch mehr anecken als zuvor. Zudem ist es nicht klar, ob es ihm gelingen kann, den Spagat zwischen seinen politischen und wirtschaftliche Interessen zu meistern.

Aber diesem Risiko stehen enorm hohe Chancen durch beide neue Standbeine gegenüber. Das macht die Tesla-Aktie als langfristige spekulative Depotbeimischung für risikobereite Anleger interessant.