Snap-Aktie gerät nach Zahlen massiv unter Druck

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Die Aktie des Social Media-Konzerns Snap war einer der klaren Gewinner der Pandemie. Konnte man im März 2020 eine Aktie noch für unter 9 Dollar ergattern, musste man im September 2021 in der Spitze über 83 Dollar für einen Anteilsschein auf den Tisch legen. Doch inzwischen ist jegliche Euphorie aus der Aktie gewichen. Nach schockierend schwachen Zahlen rutschte die Aktie nach Vorlage der Zahlen um ein Drittel in den Keller und ist inzwischen wieder für weniger als 11,50 Dollar zu haben (Schlusskurs 07.02.2024: 11,41 Dollar).

Snap im Portrait

Snap ist ein US-amerikanisches Technologie- und Social Media-Unternehmen. Zu den Produkten zählt der Instant-Messaging-Dienst SnapChat. Mit der App lassen sich Fotos verschicken, die sich nach kurzer Zeit wieder von selbst löschen. Neben der App produziert Snap auch eine tragbare Kamera, sogenannte Spectacles, in Form einer Sonnenbrille. Snap bezeichnete sich selbst als Kamera-Firma. Inzwischen arbeitet das Unternehmen auch an der erweiterten Realität, der sogenannten Augmented Reality.

Snap wurde 2010 von Frank Reginald Brown IV, Evan Thomas Spiegel und Robert C. Murphy gegründet und hat seinen Hauptsitz in Santa Monica, CA.

Wachstum verliert massiv an Dynamik

Von 2015 bis 2022 verzeichnete Snap ein rasantes Wachstum. Immerhin kletterten die Umsätze von 59 Millionen Dollar auf 4,6 Milliarden Dollar. Allerdings weiteten sich auch zeitglich die Verluste deutlich auf 1,43 Milliarden Dollar aus.

Mittlerweile hat die Wachstumsdynamik allerdings deutlich nachgelassen. Im Schlussquartal des 2023er Geschäftsjahres verbesserte sich der Umsatz im Jahresvergleich nur um 5% auf 1,36 Milliarden Dollar. Die Schätzungen der Analysten (1,38 Milliarden Dollar) wurden damit verfehlt. Das Unternehmen führt einen Teil der Schwäche auf den Nahostkonflikt zurück, der mit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober begann.

Beim Gewinn musste Snap einen deutlichen Rücksetzer in Kauf nehmen. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Gewinn von 8 Cent je Aktie hängen. Das lag zwar leicht über den Prognosen der Wallstreet-Banker, die 6,4 Cent je Anteilschein erwartet hatten, aber satte 42% unter dem Vorjahresquartal.

Zahl der aktiven Nutzer steigt

Gleichzeitig verzeichnete Snap ansteigende Nutzerzahlen. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer übertraf die Erwartungen von knapp unter 412 Millionen und erhöhte sich um 10% auf 414 Millionen. Im Vergleich zum Vorquartal (Q3 2023) konnten 8 Millionen neue tägliche Nutzer hinzugewonnen werden.

Allerdings waren die Nutzer weniger profitabel: Im Jahresvergleich reduzierte sich der Umsatz je Nutzer von 3,47 Dollar auf 3,29 Dollar. Das entspricht einem Rückgang um 5,2%. Dabei gab es regional starke Unterschiede. In Nordamerika erzielte Snap mit jedem Nutzer einen Umsatz von 8,96 Dollar (+2,2%), in Europa 2,49 Dollar (+4,6%) während die internationalen Nutzer nur 1,03 Dollar (-6,4%) an Umsatz generierten.

Prognose überzeugt die Anleger nicht

Wenig angetan zeigten sich die Anleger derweil von den Prognosen des Konzerns: Snap stellt für das erste Quartal 420 Millionen täglich aktive Nutzer in Aussicht. Unter dem Strich soll ein Umsatz zwischen 1,095 bis 1,135 Milliarden Dollar durch die Bücher gehen. Das entspricht einem Plus von 11 bis 15%. Zugleich soll die Profitabilität deutlich unter den Erwartungen bleiben. Der bereinigte Vorsteuerverlust (EBITDA) wird zwischen 55 und 95 Millionen Dollar erwartet. Bislang gingen die Analysten lediglich von 32,7 Millionen Dollar aus.

Analysten sind trotz Kurssturz zurückhaltend

Die Zurückhaltung macht sich auch in den aktuellen Studien der Wallstreet-Banker bemerkbar: Von 40 Analysten, die sich mit der Aktie beschäftigen, raten lediglich 6 zum Kauf der Papiere. Die große Mehrheit (30 Analysten) stuft den Titel mit Halten ein, während 4 Experten eine Verkaufsempfehlung aussprechen.

Die Spanne der Kursziele rangiert zwischen 8 und 21 Dollar, wobei im Durchschnitt ein fairer Wert von 13,45 Dollar je Aktie taxiert wird.