Paramount Global steigt nach Übernahmeangebot

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Einen deutlichen Kurssprung in einem ansonsten schwachen Marktumfeld gab es gestern bei der Aktie des US-Medienunternehmens Paramount Global. Die Papiere zogen im Nachmittagshandel um 8% an und das aus gutem Grund: Wie das Nachrichtenmagazin Bloomberg berichtet, hat der Medienunternehmer Byron Allen ein 30-Milliarden-Dollar-Angebot für den Konzern auf den Tisch gelegt, einschließlich Schulden und Eigenkapital.

Paramount Global – Medienkonglomerat aus den USA

Paramount wurde 1978 gegründet und hat seinen Hauptsitz in New York, USA. Das Unternehmen zählt zu den sogenannten Majors, also den fünf größten Filmstudios der USA. Die vier anderen sind Walt Disney, Universal Pictures, Warner Bros. und Colombia Pictures. Paramount produziert Blockbuster wie Top Gun: Maverick, betreibt Fernsehstudios wie CBS, MTV oder Nickelodeon und hat darüber hinaus mit Paramount+ einen eigenen Streaming-Dienst.

Im dritten Quartal erwirtschaftete der Konzern bei einem Umsatz von 7,13 Milliarden Dollar einen Nettogewinn in Höhe von 295 Millionen Dollar.

Medienmogul streckt Finger nach Paramount Global aus

Berichten zufolge zeigt Byron Allen starkes Interesse an Paramount Global. Der in Detroit, Michigan, geborene Byron Allenist ein bekannter amerikanischer Geschäftsmann, ehemaliger Komiker, TV-Produzent, Philanthrop und Leiter des US-amerikanischen Unterhaltungsunternehmens Allen Media Group.

Zu seiner Allen Media Group gehört mittlerweile beispielweise The Weather Channel. Der Unternehmer ist bekannt für seine aggressive Verhandlungstaktik und seinen Expansionsdrang.

Allen bietet nun 28,58 Dollar pro Aktie für die stimmberechtigten Paramount-Aktien, was einem Aufschlag von 50% gegenüber dem jüngsten Handel entspricht. Je nicht stimmberechtigter Aktie bietet der Unternehmer 21,53 Dollar. Paramount Global sitzt auf einem Schuldenberg von rund 15 Milliarden Dollar. Einschließlich der Schulden beläuft sich der Gesamtwert des Geschäfts auf 30 Milliarden Dollar.

Vertreter von Paramount lehnen Stellungnahme ab

Während Allens Unternehmen AMG die Abgabe eines Angebots bestätigte, hielten sich die Vertreter von Paramount zurück. Die Eigentümer des berühmten Filmstudios lehnten bislang eine Stellungnahme ab. Das Angebot von Allen kommt, nachdem Bloomberg letzte Woche berichtete, dass David Ellison ein vorläufiges Angebot für National Amusements, das Unternehmen der Familie Redstone, das den Mediengiganten kontrolliert, abgegeben hat. Ellison hat auch Gespräche mit Paramount geführt, um sein Film- und Studiounternehmen Skydance Media in das Medienunternehmen einzubringen.

Teilverkäufe sind geplant

Allen will dem Bloomberg-Bericht zufolge das Paramount-Filmstudio, Immobilien und einige andere Dinge verkaufen. Die Fernsehkanäle, einschließlich des Streaming-Dienstes Paramount+, sollen hingegen im Bestand bleiben. Der Medienmogul hat Banken und andere Investoren auf seiner Seite, die ihm bei der Finanzierung des Geschäfts helfen sollen, so ist in den Medien zu lesen.

AMG setzt auf Wachstum durch Zukäufe

Mit dem Paramount Global-Zukauf setzt Allen seine Expansion mit Hochdruck fort. Der Geschäftsmann hat sich in den letzten Jahren für den Kauf mehrerer Medienunternehmen interessiert. Im September letzten Jahres wurde berichtet, dass Allen Walt Disney ein Angebot in Höhe von 10 Milliarden Dollar für den Kauf des ABC-Fernsehnetzes, lokaler Sender sowie der Kabelkanäle FX und National Geographic gemacht hat.

Berichten zufolge war Allen auch einer der Bieter für die zu Paramount gehörende BET Media Group, Eigentümerin der Kabelnetze VH1 und BET. In 2022 überbot Allen das Unternehmen Standard General bei dem Versuch, den Fernsehsender Tegna für 5,4 Milliarden Dollar zu schlucken. Allerdings kam das Geschäft auf Grund fehlender behördlicher Genehmigungen nicht zustande.

Ob der Paramount-Deal es über die Ziellinie packt und Allen dieses Mal eine Megaübernahme verkünden kann, bleibt abzuwarten.