Oracle-Aktie ist nach der Achterbahnfahrt einen Blick wert

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Die Sorge der Anleger, dass es sich bei den hohen Kursgewinnen im Bereich künstliche Intelligenz um eine Blase handelt, die bald platzen könnte, hat für eine Korrektur bei Technologiewerten gesorgt. Insbesondere hoch bewertete Aktien kleinerer Unternehmen gerieten teils massiv unter Druck.

Die meisten Schwergewichte sind gut durch die Turbulenzen gekommen. Das gilt jedoch nicht für alle. Die Oracle-Aktie erlebte einen massiven Einbruch. Zugegeben, die Kursentwicklung zuvor hatte eher einer Fahnenstange geglichen. Rund 40% unter ihren Höchstständen ist die Aktie des Softwarekonzerns aber auf jeden Fall einen Blick wert.

Oracle: führender Softwarekonzern

Falls Sie Oracle nicht kennen, möchte ich Ihnen das Unternehmen zunächst kurz vorstellen. Die Gesellschaft wurde 1977 gegründet und hat ihren Sitz seit einigen Jahren in Austin/Texas. Einer der Gründer, der exzentrische Larry Ellison, war lange Zeit Vorstandschef und damit Vater des Erfolgs. Heute ist er immer noch als Chairman, also gewissermaßen als Aufsichtsratschef, mit an Bord. Durch den steilen Kursanstieg der Oracle-Aktie im Sommer war Ellison zeitweise sogar der reichste Mann der Welt.

Oracle ist einer der weltweit führenden Anbieter von Soft- und Hardwareprodukten. Das Unternehmen, das über 160.000 Mitarbeiter beschäftigt, entwickelt, produziert, vermarktet und vertreibt unter anderem Unternehmens-, Datenbank- und Applikationssoftware, aber auch Computerhardware wie Server und Speichersysteme.

Der Konzern war einer der Stars des Technologiebooms zur Jahrtausendwende. In der jüngeren Vergangenheit stand das Unternehmen nicht mehr so sehr im Fokus. Der Aktienkurs entwickelte sich solide, aber doch eher langweilig. In den vergangenen Jahren aber brachte das zukunftsträchtige Cloud-Geschäft, in dem sich Oracle gut positioniert hat, neuen Schwung in die Notierung. Und jetzt bringt der KI-Boom zusätzlichen Rückenwind.

Partnerschaft mit OpenAI macht Oracle zum KI-Gewinner

Eine regelrechte Kursexplosion hatten die Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres laufenden Geschäftsjahres 2025/2026 (bis Ende Mai) ausgelöst. Das Spektakuläre waren nicht der Umsatzanstieg um 12% auf 14,9 Mrd. Dollar und der Gewinnzuwachs von 8% auf 4,3 Mrd. Dollar. Die eigentliche Überraschung war der Anstieg des Auftragseingangs um sage und schreibe 359% auf 455 Mrd. Dollar.

Hintergrund für diesen gigantischen Sprung war der anhaltende KI-Boom. OpenAI setzt bei der weiteren Expansion von ChatGPT auf die Cloud-Infrastruktur von Oracle, um seine Kapazitäten zu erweitern. Für die Börsianer wurde Oracle durch die Partnerschaft mit OpenAI mit einem Schlag vom eher langweiligen Datenbank- und Software-Anbieter zu einem der wichtigsten Infrastruktur-Lieferanten für die KI-Revolution.

Oracle gilt jetzt als einer der Gewinner des KI-Booms. Momentan gehen Analysten davon aus, dass der US-Konzern den Gewinn bis 2028 um rund 150% steigern kann. Aktuelle Quartalsergebnisse meldet das Unternehmen Mitte Dezember.

Quelle: www.aktienscreener.com

Gelingt im Bereich der 200-Tage-Linie die Wende?

Nach der Zahlenvorlage explodierte die Oracle-Aktie geradezu und kletterte in der Spitze bis auf ein neues Allzeithoch bei 346 Dollar. Von hier aus kam es allerdings zu einer massiven Korrektur. Bis zum Tief, das vergangene Woche bei 186 Dollar erreicht wurde, büßte der Kurs satte 46% ein.

Der Anstieg mag übertrieben gewesen sein, die Korrektur aber vermutlich auch. Aktuell notiert der Kurs knapp unterhalb der 200-Tage-Linie, die den mittelfristigen Trend anzeigt. Diese verläuft bei 211 Dollar. Kann sich der Kurs wieder über dem gleitenden Durchschnitt etablieren, steigen die Chancen auf eine Wiederaufnahme des langfristigen Aufwärtstrends. Daher könnte es sich lohnen, sich jetzt bei Oracle auf die Lauer zu legen.