Morgen gilt es: Nvidia liefert Quartalszahlen

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Morgen nach Börsenschluss werden die Quartalszahlen von Nvidia veröffentlicht. Für Technologie-Investoren ist das ein besonders spannendes Ereignis – schließlich steht kein anderes Unternehmen so sehr für künstliche Intelligenz wie Nvidia.

Die Nachfrage nach den leistungsfähigsten KI-Chips ist ungebrochen hoch: Die neuen Blackwell-Prozessoren sind für 12 Monate im Voraus ausverkauft – und das noch bevor die Serienproduktion begonnen hat.

Tech-Firmen reißen sich um die Chips. So sollen Larry Elisson von Oracle und Elon Musk den Nvidia-CEO Jensen Huang bei einem gemeinsamen Sushi-Essen im September geradezu angefleht haben, ihnen mehr Chips zu liefern. Musk hat bereits mehrere Milliarden Dollar in Nvidia-GPUs für seine künstliche Intelligenz xAI investiert und will die Kapazität nochmals verdoppeln. Und Oracle plant den Bau des größten GPU-Clusters mit sagenhaften 131.072 Nvidia-GPUs.

Natürlich benötigen auch fast alle anderen KI-Unternehmen die begehrten Nvidia-Chips. Schließlich gibt es im Bereich der Chips für das KI-Training mit AMD nur einen Konkurrenten – und dessen Chips sind deutlich weniger leistungsfähig.

Diese Faktoren werden morgen entscheidend

Spannend werden die Quartalszahlen von Nvidia aus mehreren Gründen. Zum einen stellt sich die Frage, wie stark Nvidia den Umsatz im abgelaufenen Quartal noch steigern konnte. Immerhin liegt der Umsatz bereits auf einem deutlich höheren Niveau als beispielsweise noch vor einem Jahr. Zum anderen werden die Analysten sehr genau auf die Margen schauen. Diese waren in den letzten Quartalen sehr hoch. Eine sinkende Marge könnte darauf hindeuten, dass der Preisdruck nun auch bei Nvidia zunimmt.

Interessant ist auch der Produktionsstart der neuen Blackwell-Chips. Wie bereits erwähnt, gibt es eine 12-monatige Warteliste für diese neuen KI-Chips. Bisher wurden zwar erste Chips an Microsoft und OpenAI ausgeliefert. Die Serienproduktion soll aber erst im laufenden Quartal beginnen. Für Investoren gilt hier natürlich: Je früher, desto besser, und auf Verzögerungen dürften sie verschnupft reagieren. Und schließlich interessiert Investoren, wie die Auftragslage bei den weniger leistungsfähigen GPUs aussieht.

Kann Jensen Huang die Anleger überzeugen?

Insgesamt erwarte ich, dass das abgelaufene Quartal bei Nvidia wieder sehr gut gelaufen ist. Aber für ein Unternehmen, das bereits so hoch bewertet ist, könnte es irgendwann heißen: Selbst sehr gut ist nicht mehr gut genug. CEO Jensen Huang muss die Investoren davon überzeugen, dass die aktuelle Bewertung auch gerechtfertigt ist.

Ob ihm das gelingt, kann im Vorfeld niemand mit Sicherheit sagen. Ein Kursfeuerwerk ist am Donnerstag genauso möglich wie ein kräftiger Rücksetzer. Daher empfehle ich Ihnen wie immer vor Quartalszahlen, mit einem Neueinstieg zu warten, bis nach den Zahlen mehr Klarheit herrscht. Andererseits gibt es für langfristig orientierte Anleger keinen Grund, wegen der anstehenden Zahlen hektisch zu verkaufen. Das Zeitalter der KI hat gerade erst begonnen und Nvidia wird auf Jahre hinaus ein zentraler Akteur dieser Branche sein.