Plug Power – Gewinner der Energiekrise?

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Zweifellos einen genaueren Blick wert ist die Aktie des US-Unternehmens Plug Power (ISIN: US72919P2020). Die Firma mit Sitz im US-Bundesstaat New York produziert Brennstoffzellen sowie Anlagen zur Wasserstoffspeicherung und beliefert seine Kunden mit Wasserstoff. Gegenüber dem Höchststand hat sich die Plug Power Aktie nahezu gedrittelt. Für risikobewusste Investoren eine Einstiegsgelegenheit?

Marktkapitalisierung: Knapp 15 Milliarden US-Dollar. Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr: vergleichsweise bescheidene rund 230 Millionen Dollar. Ein solches Missverhältnis, vornehm ausgedrückt: diese Relation, ruft erfahrungsgemäß Spekulanten auf den Plan. Durchaus möglich, dass auch bei dieser US-amerikanischen Greentech Firma alsbald die Post abgeht. Aber der Reihe nach.

Plug Power – einer der Branchenpioniere

Das Greentech Unternehmen wurde bereits im Jahr 1997 gegründet und zählt somit zu den Pionieren der Nachhaltigkeitsbranche und Alternative Energien Branche. Die Firma setzte schon früh auf die Entwicklung einer marktgängigen und vor allen bezahlbaren Brennstoffzellentechnik – übrigens einige Jahre vor Tesla, deren Gründung auf das Jahr 2003 datiert.

Der Langfrist Chart der Aktie sieht recht deprimierend aus. Lange quälte sich der Aktienkurs nur knapp oberhalb der Nulllinie, bis er vor gut einem Jahr geradezu explodierte und im Januar sein All time High bei gut 63 US-Dollar erreichte. Der darauffolgende Kursverfall bis auf knapp unter 22 Dollar – inklusive Rebound auf 40 US-Dollar – war so rasant wie schmerzhaft. Nunmehr aber scheint die Aktie auch charttechnisch einen Boden gefunden zu haben, der für die nächsten Monate Verheißungsvolles verspricht.

Was „Fridays for Future“ mit der Ukraine zu tun hat

Man kann zur „Fridays for Future“ Bewegung stehen, wie man will. Doch in einem hat Luisa Neubauer, Greta Thunbergs deutsches Sprachrohr:in, Recht: Der konsequente Umstieg auf regenerative Energien ist eine friedenserhaltende Maßnahme. Denn die Abkehr von fossilen Energieträgern macht uns politisch und vor allem wirtschaftlich weniger erpressbar, etwa sobald Diktator Putin erneut durchdreht und seine Öl- wie Gas-Oligarchen aus Rücksicht auf ihre eigenen Luxus-Yachten sich verhalten wie die drei Affen – nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Bei der Nutzung von Sonne, Wind, Wasser und Wasserstoff als Energieträger geht es also um nicht weniger als um die Zukunft unseres Planeten und auch um den Weltfrieden.

Woraus resultiert die Kursfantasie für die Plug Power Aktie?

Die Antwort auf diese Frage ist vergleichsweise einfach. So ergibt sich die Fantasie für den Aktienkurs aus der aktuellen geo- und energiepolitischen Lage. Überdies scheint die Strategie von CEO Andrew J. Marsh durchdacht. Der Vorstandschef setzt auf langfristiges Wachstum durch Zukäufe und Kapazitätserweiterungen, statt auf schnelle Erfolge.

Das Unternehmen zählt zu den global führenden Anbietern von Wasserstofftechnologien. Im Angebot sogenannte Elektrolyseure, die für die Produktion von Wasserstoff benötigt werden, Brennstoffzellen für mobile und stationäre Stromversorgung sowie Betankungslösungen.

Im laufenden Geschäftsjahr sollen täglich 70 Tonnen grünen Wasserstoffs produziert werden. Für das Jahr 2025 ist eine Tagesproduktion von mehr als 500 Tonnen Wasserstoff geplant, drei Jahre später die Verdopplung auf 1000 Tonnen. Kurzfristig auf der Unternehmensagenda steht die Etablierung eines weitreichenden Wasserstoff-Netzwerks in ganz Nordamerika. Das alles wird angereichert durch Standorte in Spanien und Portugal, die in acht Jahren täglich 100 Tonnen grünen Wasserstoffs liefern sollen. Der südkoreanische Kooperationspartner SK Group steuerte eine Investition von 1,6 Milliarden Dollar bei zwecks Auf- und Ausbau der Wasserwirtschaft in Asien.

Kleine, aber feine Übernahme

Vorstandschef Marsh folgt bei Zukäufen, zumindest bis dato, dem Motto: Klasse statt Masse. Im Dezember 2021 übernahm Plug Power die Frames Group, einen Spezialisten für Engineering, Prozess- und Systemintegration. Mit diesem Zukauf soll die Bereitstellung schlüsselfertiger Elektrolyseur-Lösungen beschleunigt werden. Die Fertigstellung der weltweit größten und ersten Giga Factory für die Herstellung von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren passt da ins Bild.

Kürzlich dann die Ankündigung, man werde das Unternehmen Joule für 160 Millionen US-Dollar übernehmen. Das Unternehmen verfügt über eine Technologie, mit der flüssiger Wasserstoff mit einer deutlich größeren Energiedichte versehen werden kann als gasförmiger Wasserstoff.

Angesichts der jüngsten politischen Entwicklungen und der offenbar durchdachten Strategie des Managements hat das Unternehmen erfreulich gute Wachstumsaussichten, die sich momentan kaum im Aktienkurs spiegeln, der deutlich unter seinem Höchststand vor gut einem Jahr notiert. WICHTIG: Anleger sollten Geduld haben und dürfen keine Hasenfüße sein, nur dann könnte sich ein Engagement auf dem derzeitigen Kursniveau auszahlen.