Ethikfrage zu Recall AI: Microsoft jetzt verkaufen?

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Künstliche Intelligenz kann uns bei vielen Dingen unterstützen. Doch wo setzen die Unternehmen die Grenzen? Was darf die KI und was ist vielleicht eher kritisch zu beurteilen? Microsoft prescht vor genau in diesen Bereich und zwar so, dass wir uns die Fragen stellen müssen, ob da überhaupt noch jemand nachdenkt. Oder wird einfach jede Idee durchgewunken, solange „KI“ draufsteht?

Recall AI für Windows 11 ist Sicherheits-Alptraum!

Ein Assistent, der sich an alles erinnert, was wir gemacht haben. Sowas klingt schon ganz praktisch. Wir können somit alles wiederfinden, egal ob besuchte Webseite oder benutzte Datei. Vielleicht sogar bestimmte Stellen in Videos, die wir gesehen haben. Oder Ausschnitte aus Online-Meetings, an denen wir teilgenommen haben. Nichts wird vergessen.

Das soll das neue Windows 11 Feature ermöglichen. Unter dem Namen Recall AI, erinnert sich das Programm an alles, was wir am Computer gemacht haben. Wie? Ganz einfach: Recall AI läuft im Hintergrund und nimmt alles auf. Alles.

Kritisches Thema für Datenschützer: Wenn Sie sich beim Onlinebanking einloggen, nimmt die künstliche Intelligenz alles auf. Login, Kontonummer, Kontostände und wofür Sie Geld ausgegeben haben. Der gläserne Nutzer ist Realität.

Bisher wurde Ihre Google-Suche gespeichert und welche Webseiten Sie besucht haben. Mit der neuen Technologie, werden Sie komplett überwacht und haben keine Geheimnisse mehr.

Alles halb so wild?

Offiziell wurde der Datenschutz berücksichtigt bei der Entwicklung von Recall AI. Und wer es nicht möchte, kann das Programm offenbar daran hindern, bestimme Sachen zu speichern. Ein wenig Wissen vorausgesetzt, ist es immer möglich, Windows nutzerfreundlicher zu machen. Doch wie viele Windows-User kennen sich so gut aus?

Wenn die breite Masse wie üblich keine Ahnung hat, dass so ein Programm überhaupt existiert, wird es schwer, es auszuschalten. Und dabei geht es auch nicht nur um unsere privaten Daten. In Unternehmen wird Windows 11 genauso verwendet und bietet jetzt große Sicherheitslücken.

Laut Microsoft wird alles, was wir mit Recall AI speichern, lokal auf unserem PC gesichert. Und natürlich verschlüsselt. Wir können aber selbst an unserem PC jederzeit das Programm nutzen und unseren Verlauf betrachten. Wer also Zugriff auf den PC hat, kann vermutlich alles einsehen, was gemacht wurde. Welche Webseiten besucht wurden, was gekauft wurde, welche Nachrichten verschickt wurden. Das Passwort zu Ihren E-Mails oder Bankkonto wird dafür gar nicht benötigt.

Vorgesetzte können dann genau schauen, was die Mitarbeiter während der Arbeitszeit gemacht haben. Partner können sich gegenseitig hinterherspionieren. Es wird ein heißes Thema, ob Microsoft sich mit diesem Spionageprogramm mehr Freunde oder Feinde macht.

Unterdessen steht die Aktie auf ihrem Allzeithoch. In den letzten Jahren hat Microsoft viel richtig gemacht. Ob Recall AI dazugehören wird, muss die Zeit zeigen.