Eine Übernahme jagt die nächste – Microsoft kauft Activision Blizzard

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Innerhalb kürzester Zeit gibt es im Gaming-Sektor gleich zwei gigantische Deals zu beobachten. Mit dem kleinen Unterschied, dass der aktuelle doch um einiges größer ausfiel als die vorherige Übernahme von Zynga durch Take-Two Interactive.

Take-Two wird durch den Deal endlich ein drittes Standbein innerhalb des extrem schnellwachsenden Mobile-Gaming-Marktes aufbauen. Die Übernahme des Browser- und Mobile-Gameentwicklers Zynga kostet Take-Two knapp 12,7 Mrd. Euro. Langfristig sollte sich das für den US-Spieleentwickler jedoch bezahlt machen.

Microsoft setzt noch einen drauf

Sie denken diese Übernahme war teuer? Nun, US-Softwareriese Microsoft machte gestern ganz andere Schlagzeilen. Ebenfalls mit einer geplanten Übernahme, für die Microsoft fast 70 Mrd. Dollar in die Hand nehmen wird.

So schnappt sich Microsoft Activision Blizzard für stolze 68,7 Mrd. Dollar bzw. 95 Dollar je Anteilsschein. Das ist wohlbemerkt der größte Zukauf in der Unternehmensgeschichte des US-Giganten.

Während die Aktie von Microsoft auf die Nachricht hin leicht nachgab, katapultierte die Meldung die Activision-Aktie um über 36% nach oben:

Neben den insgesamt knapp 10.000 Mitarbeitern von Activision Blizzard übernimmt Microsoft ebenfalls Franchises der Activision-, Blizzard- und King-Studios wie „Warcraft“, „Diablo“, „Overwatch“, „Call of Duty“ und „Candy Crush“ sowie globale eSports-Aktivitäten durch Major League Gaming. Des Weiteren erhält Microsoft damit einen Zugriff auf die gut 400 Mio. aktiven Nutzer der Spiele des Activision-Konzerns.

Spätestens seit der Pandemie kennt der Gaming-Sektor kein Halten mehr

Satya Nadella, Microsoft-Vorsitzender und CEO weiß:

“Gaming ist heute die dynamischste und aufregendste Kategorie in der Unterhaltung auf allen Plattformen und wird eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Metaverse-Plattformen spielen.

Wir investieren stark in erstklassige Inhalte, Community und die Cloud, um eine neue Gaming-Ära einzuläuten, die Spieler und Entwickler an die erste Stelle setzt und das Spielen sicher, integrativ und für alle zugänglich macht.“

CEO von Microsoft Gaming Phil Spencer wird nach der Übernahme seinen Posten als Chef der gesamten Abteilung behalten. Bobby Kotick werde laut Microsoft CEO von Activision bleiben. Vorbehaltlich der noch ausstehenden Zustimmung der Aufsichtsbehörden, soll die Übernahme im Fiskaljahr 2023 final zum Abschluss kommen. Die Aufsichtsräte beider Unternehmen haben dem Deal unterdessen bereits zugestimmt.

Ein weiterer wegweisender Deal

Gaming-Aktien sind eine gute Idee für jedes Depot. Gerade Corona hat diesen Trend noch beschleunigt. Die Nachfrage ist ungebrochen hoch.

Und fakt ist: Solche Mega-Deals zeigen eindrucksvoll, wohin die Reise gehen wird und wie wichtig den Big Playern das Wachstum und der Ausbau ihrer Geschäfte im Gaming-Sektor ist.

Solche Übernahmen werden wir in den bevorstehenden Monaten sicher auch innerhalb anderer Branchen beobachten können. Denn die Großen sitzen auf gigantischen Cash-Polstern, die letztendlich in künftiges Wachstum investiert werden müssen.

Die Perspektiven für Microsoft – nun in Kombination mit Activision Blizzard – im Gaming-Sektor sind jedenfalls bestens.