Livent – heiße Lithium Aktie vor Kursexplosion?

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Lithium ist der Rohstoff schlechthin für den Siegeszug der Elektromobilität. Davon könnte die Aktie des noch jungen US-Unternehmens Livent überdurchschnittlich profitieren.

Wer ist die Livent Coorperation?

Das Unternehmen wurde im Oktober des Jahres 2018 gegründet und hat seinen Sitz in Philadelphia, US-Bundesstaat Pennsylvania. Die Amerikaner konzentrieren sich ausschließlich, im Gegensatz zu vielen anderen Rohstoff-Firmen, auf die „Produktion“ von Lithium. Dieses wird aus Salzwasser extrahiert, weiterverarbeitet und schließlich verkauft – fast ausschließlich an Hersteller von Elektroautos und Batterien. Nur ein geringer Anteil der Gesamtproduktion geht an Pharma- und Chemiefirmen.

Normalerweise ist eine Ein-Produkt-Firma extrem anfällig für Konjunkturschwankungen inklusive vergleichsweise großer Volatilität der Aktie. Im Fall von Livent dürfte aber die Fokussierung auf Lithium ausschlaggebend sein für starkes Wachstum mit entsprechenden Kursgewinnen der Aktie. Weshalb ist dies so?

Ohne Lithium keine Elektromobilität

Für Batterien von Elektroautos werden reichlich Rohstoffe benötigt. Insbesondere Kobalt und Nickel und eben Lithium. Nach Angaben der Internationalen Energie-Agentur (IEA) wird die Nachfrage nach Lithium explosionsartig wachsen – im Jahr 2040 auf das 20fache des aktuellen Werts. Genauso absehbar, vielleicht auch wahrscheinlich ist, dass das Angebot an Lithium dieser Nachfrage nicht standhalten kann. Im Vergleich zu heute ist eine Vervielfachung des Preises denkbar bis wahrscheinlich.

Bei den beiden anderen für die Batterie-Produktion notwendigen Metallen, Kobalt und Nickel, dürften Angebot und Nachfrage nicht derart dramatisch auseinanderklaffen. Dafür sorgen neue Technologien zur Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energien.

Tesla beispielsweise verwendet seit einiger Zeit bei einigen seiner E-Autos Lithium-Eisenphosphat-Batterien ohne Kobalt. Und der chinesische Konzern CATL forciert die Produktion von Natrium-Ionen-Batterien, die zur Funktionstüchtigkeit weder Lithium noch Kobalt oder Kupfer benötigen. Die Chinesen ziehen gerade eine Batteriefabrik im thüringischen Erfurt hoch. Investitionsvolumen: nahezu 2 Milliarden Euro. Gleichwohl wird Lithium mit einiger Sicherheit in den nächsten Jahrzehnten bei der Energiespeicherung ein unverzichtbares Metall sein.

Livent mit Umsatz- und Gewinnexplosion

Beim US-amerikanischen Lithium-Schürfer Livent stieg der Umsatz im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um 56 Prozent auf knapp 144 Millionen Dollar. Der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum explodierte um mehr als 600 Prozent auf gut 53 Millionen Dollar.

Dieses starke Wachstum dürfte sich angesichts weiter steigender Nachfrage nach Lithium und deshalb steigender Preise im laufenden Geschäftsjahr fortsetzen. Prompt hat das Livent Management die Umsatzprognose für das laufende Jahr auf 755 bis 835 Millionen US-Dollar erhöht – nach 450 Millionen bis 600 Millionen Dollar. Ein ordentlicher Schluck aus der Pulle. Ähnlich deutlich, wenn nicht noch stärker, dürfte der Gewinn zulegen.

Zudem planen die US-Amerikaner eine Produktionsausweitung von derzeit 25.000 Tonnen auf 149.000 Tonnen Lithium im Jahr 2030. Anlegern dürfte ganz schwindelig werden bei dem Gedanken, was dies für den Aktienkurs von Livent bedeuten könnte.

Livent Aktie – hoch-spekulativ, dennoch kaufenswert

Die Livent Aktie (WKN: A2N464) hat ihren Anlegern in den vergangenen zwölf Monaten mit einem Plus von nahezu 50 Prozent arg viel Freude bereitet. Diese beachtliche Performance spiegelt den Hype um E‑Mobilität und die Notwendigkeit, sich von fossilen Energieträgern unabhängiger zu machen.

Nach dem Allzeithoch Ende November vergangenen Jahres bei umgerechnet knapp 28 Euro kam es zu einer Konsolidierung, die momentan andauert. Das aktuell schwache bis sehr schwierige Marktumfeld tut ein Übriges. Aktuell notieren die Anteilsscheine von Livent bei gut 22 Euro. Also noch Luft nach oben zum All Time High.

Bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von geschätzt nahezu 30 im laufenden Geschäftsjahr und knapp 15 in 2023 scheint die Bewertung sehr attraktiv. Richtig ist aber auch, dass die Aktie riskant bis hoch-riskant ist. Anleger, die dies akzeptieren, können bei einem Einstieg auf dem aktuell moderaten Niveau auf deutlich höhere Kurse in den nächsten drei bis fünf Jahren setzen.